Stadt Zürich

Kunsthaus vermisst nach Brand zwei Werke – wurden sie gestohlen?

24.01.2023, 20:04 Uhr
· Online seit 24.01.2023, 10:04 Uhr
Seit Anfang 2023 sind zwei der über 700 Werke, welche das Kunsthaus nach dem Brand im August 2022 abgehängt und restaurieren wollte, unauffindbar. Das Kunsthaus schliesst einen Diebstahl nicht aus.

Quelle: Kunsthaus vermisst zwei Bilder / TeleZüri / 24.01.2023

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Interne Suchen seien bisher erfolglos geblieben, schreibt das Kunsthaus am Dienstag in einer Mitteilung. Da ein Diebstahl nicht mehr ausgeschlossen werden könne, habe man am 13. Januar Anzeige gegen unbekannt erstattet und die Polizei gebeten, Ermittlungen aufzunehmen.

Bei den beiden Bildern handelt sich um folgende private Dauerleihgaben: «Soldaten im Lager» von Robert van den Hoecke aus der Mitte des 17. Jahrhunderts (18,8 x 24,7 cm) sowie von Dirck de Bray «Narzissen und andere Blumen in Glasvase auf einer Marmorplatte» von 1673 (30,9 x 23,5 cm). Beide auf Eichenholz gemalte Werke sind gerahmt und verglast. Das Van-den-Hoecke-Bild schätzen Expertinnen und Experten auf einen Wert von etwa 50'000 Franken. Das grössere Bild von Dirck de Bray ist eine halbe Million Franken wert. Dies sagt Björn Quellenberg, Sprecher des Kunsthauses, auf Anfrage von ZüriToday.

Ann Demeester, Direktorin des Kunsthauses, wird wie folgt in der Mitteilung zitiert: «Seit Generationen vertrauen Sammlerinnen und Sammler dem Kunsthaus ihre Schätze an. Fast drei Viertel unseres Bestands der Gemälde und Skulpturen sind Dauerleihgaben oder Geschenke von privater Seite. Die Möglichkeit, dass trotz grosser Sicherheitsvorkehrungen Werke derzeit nicht zu finden sind, erschüttert uns.»

Quelle: Archiv-Beitrag vom August 2022 / Katja Jeggli

«Wir haben einen Krisenstab eingerichtet»

Das Ziel sei es nun, so Demeester, die Bilder wiederzubeschaffen, als auch aus dem bedauernswerten Vorfall zu lernen. «Wir haben einen Krisenstab eingerichtet, der den Vorgang akribisch untersucht. Alle übrigen Werke, die im Moment des Brandes ausgestellt waren, sind vollzählig vorhanden.»

Die beiden Werke sind laut Kunsthaus im Art Loss Register, der weltweit grössten Datenbank verlorener und gestohlener Kunstwerke, eingetragen worden. Man führe parallel zur Polizei auch eigene Untersuchungen durch. Die Kantonspolizei Zürich wollte sich auf Anfrage aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht zum Vorfall äussern.

(jos)

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veröffentlicht: 24. Januar 2023 10:04
aktualisiert: 24. Januar 2023 20:04
Quelle: ZüriToday

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