Koffer-Puff am Flughafen Zürich – neue Anlage kostet 400 Millionen
Jeden Tag starten und landen zahlreiche Flieger am Flughafen in Zürich und befördern Menschen an schöne Strände und in fremde Städte in fernen Ländern. Mit dabei auch Unmengen an Gepäck.
Riesige Investition für Riesenmengen an Gepäck
Um die Gepäckflut zu bewältigen, braucht es ein ausgeklügeltes System und ebendieses soll nun schrittweise ersetzt werden. Für dieses Projekt investiert der Flughafen rund 400 Millionen Franken. Es ist eine der grössten Investitionen in der 75-jährigen Geschichte des Flughafens.
Bereits im Jahr 2015 habe die Planung und im Jahr 2020 die Bauarbeiten begonnen, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Bereits im Jahr 2024 soll der Grossteil des Projekts abgeschlossen sein. Eine Mammutaufgabe, wenn man weiss, welchen Weg die Rucksäcke und Koffer ab Check-in bis ins Flugi zurücklegen.
Sieben Hektar voller Koffer
Die Förderbänder, Sensoren und Röntgengeräte der Anlage verlaufen zu einem grossen Teil unterirdisch. Sie schlängeln sich unter den Fundamenten der Abflug-Docks und der Ost-West-Piste durch. Aneinandergereiht messen die Förderbänder ganze 23 Kilometer und besetzen eine Fläche von neun Fussballfeldern. Das sind sieben Hektar. Die neue Sortieranlage wird mit neun Hektar noch grösser ausfallen.
Wie die Tamedia-Zeitungen berichten, wird die grösste Herausforderung sein, das Ganze während des laufenden Betriebs zu ersetzen. Thomas Calame, Leiter Betriebsanlagen des Flughafens, erklärte gegenüber dem «Tagesanzeiger»: «Die Anlage ist 25-jährig, die ist durch. Sie stottert ständig, die Fehlermeldungen nehmen laufend zu.»
Von 1000 Gepäckstücken müssten 997 ankommen
Das Team rund um Betriebsanlagen-Leiter Calame baut die einzelnen Elemente der neuen Anlage parallel zur alten auf und schliesst diese Stück für Stück an. Braucht es die alten Teile nicht mehr, werden sie abgebaut. So entsteht peu à peu eine neue, moderne Anlage.
Mit der neuen Anlage soll gewährleistet werden, dass alle Gepäckstücke ihren Weg ins richtige Flugzeug finden. Oder zumindest der grösste Teil. Das Ziel, das sich das Team selber zur Aufgabe gemacht hatte, wären 997 von 1000 aufgegebenen Gepäckstücken ins richtige Flugzeug zu befördern.
Diese Quote konnte das Team im aktuellen Jahr jedoch nur während drei Wochen erfüllen. Mit der neuen Anlage soll auch der alte Standard wieder erreicht werden, so Calame.
Büros und Kantine mussten weichen
Für die neue Anlage muss teils auch neuer Platz geschaffen werden. Zwei Bürogebäude und die Personalkantine mussten weichen. Als Ersatz wurde ein zweistöckiges Gebäude gebaut. Ab November sollen die neuen Anlagen den Betrieb aufnehmen.
Aktuell befinden sich diese noch in der Testphase. Komplett auf die neuen Anlagen verlassen will man sich aber erst zwischen Spätherbst und Frühling, wenn sich das Reisefieber etwas gelegt hat.
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(roa)