Um das Industriequartier in Kloten zu erschliessen, hofft man schon länger auf eine Verlängerung der Tramlinie. In zwei Wochen sollen Pläne zu diesem Vorhaben vorgestellt werden. Eine Interessengemeinschaft hält von einer solchen Verlängerung und neuen Linienführung gar nichts.
Zu nahe am Wasser
Die Verlängerung der Tramlinie würde die Natur am Altbach zerstören, heisst es von ihrer Seite. Weil ein grosser Teil der Linie entlang des Baches verlaufen würde, würde dies zur Belastung der Natur werden. Einerseits durch die Nähe zum Wasser und zum anderen, weil für den Bau auch Grünflächen und Bäume weichen müssten.
Für Vögel, Insekten und andere Tiere könnte der Ausbau im betroffenen Gebiet ebenfalls negative Auswirkungen haben schreibt der «Zürcher Unterländer». Aber nicht nur die Natur werde unter dem Ausbau der Tramlinie leiden, sondern auch der restliche Verkehr, ist sich die Gemeinschaft sicher. Weil die Verlängerung gleich mehrere Strassen überqueren müsste, würde dies zu einer höheren Verkehrsbelastung führen.
Eine Seilbahn für Kloten
Und abschliessend kritisiert die IG auch die geplanten Kosten des Projekts. Über 280 Millionen Franken soll der Umbau kosten. Das wären 85 Millionen Franken pro Kilometer. Dieser Option entgegen hält die Gemeinschaft gleich drei andere Optionen.
Neben einer neuen Routenführung und einem zusätzlichen Bus, schlägt der Verein eine Strassenseilbahn vor. In südamerikanischen Städten sind diese teils bereits anzutreffen.
Über 400 Millionen Franken
Für die Glattalbahnverlängerung hatte der Regierungsrat im Dezember 2020 einen Planungskredit bewilligt. Der Ausbau der Tramlinie ist jedoch nur ein Teil des Gesamtprojekts. Dazu gehöre auch eine Velohauptverbindung sowie Massnahmen zum Hochwasserschutz mit ökologischen Aufwertungsmassnahmen. Die Gesamtkosten wurden auf 441 Millionen Franken geschätzt.
Die für die Erarbeitung und Koordination der Glattalbahnverlängerung zuständige VBG (Verkehrsbetriebe Glattal AG) meint, dass das Projekt für den Altbach sogar Vorteile bringen würde. Man habe «unter Abwägung aller Einflussfaktoren die bestmögliche Lösung erarbeitet», heisst es.
Verkehrsbetriebe Glattal AG
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(roa)