Entsorgung

«Schon wieder?» – Abfallchaos in Opfikon sorgt weiter für Ärger

· Online seit 07.06.2023, 06:55 Uhr
Trotz hochmodernem Entsorgungssystem sind die Bewohnerinnen und Bewohner im Glattpark noch immer unzufrieden. Grund dafür ist die streikende Technik. Die Stadt Opfikon will jetzt einen neuen Anbieter engagieren.
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«Schon wieder? Mit einer Sackgebühr hätte man diesen Stress nicht», steht auf einem gelben Zettel bei einer Abfall-Entsorgungstelle im Glattpark. Die Anwohnerin oder der Anwohner beschwert sich über das fehleranfällige Entsorgungssystem im modernen Quartier in Opfikon. Bereits Mitte April fiel das automatische Bezahlsystem aus, wie ein ZüriReporter berichtete. Nun, zwei Monate später, scheint sich die Situation nicht gross verbessert zu haben.

Die Stadt Opfikon kündigte bereits im April Besserungen an. Auf die neuerliche Anfrage von ZüriToday sagt Stadtrat Bruno Maurer, dass die Systemausfälle wegen unterschiedlichen Gründen passieren. «Die Ausfälle entstehen durch das Verklemmen unkorrekt entsorgter Gegenstände, aber auch durch Ausfälle von einzelnen Systemteilen.»

«Sechs Mal in zwei Jahren»

Weil der Abfall direkt gewogen und verbucht wird, funktioniert die Entsorgung nur gegen Bezahlung. Fällt das Zahlsystem des sogenannten Wiegepresscontainers immer wieder aus, stapeln sich die Abfallsäcke. Dieses Mal habe ein verklemmter Metallständer den Ausfall bedingt. «Er befand sich zwischen Einwurfsäule und dem Wiegesystem», sagt Maurer. Die Bergung des Metallständers habe viel Zeit beansprucht, da er sich zwischen den beiden sich öffnenden Metallplatten verklemmt habe.

Die Person, die den gelben Zettel verfasst hat, hat die Ausfälle scheinbar mitgezählt. «Anzahl Störungen der letzten zwei Jahre: sechs Mal», steht auf dem Stück Papier. Die Stadt Opfikon will jetzt umrüsten.

Ab Herbst wird umgebaut

Das System mit einer gewichtsabhängigen Entsorgung will die Stadt Opfikon auf jeden Fall behalten. Diese biete viele Vorteile, sagt Bruno Maurer. «Würden wir auf Gebührensäcke umstellen, müssten die Sammelstellen mit einer Fotokamera für die Sackerkennung, einem Zugangsbadge und einer neuen Einwurfsäule ausgerüstet werden.» Auch das Wiegesystem müsste ausgebaut werden.

Ein Zurück zu den Sackgebühren, wie es sich der Anwohner wünscht, wird also nicht eintreffen. Aber: Ein anderer Anbieter soll neue Komponenten liefern. Dadurch erhofft sich die Stadt, dass bei den Schnittstellen der Einzelteile und beim Support weniger Probleme auftreten werden. «Wir gehen davon aus, dass die Entsorgungsstelle Anfang Herbst umgebaut werden kann», erklärt Stadtrat Maurer. Bei einer erfolgreichen Testphase sollen auch die anderen Entsorgungsstellen umgerüstet werden.

Das Quartier kann unterstützen

Nicht nur die Stadt kann dafür sorgen, dass das Entsorgungssystem von weniger Ausfällen betroffen ist. Für die Anwohnenden heisst das: korrekt entsorgen. Die Stadt findet wöchentlich Abfall in den Einwurfsäulen, der nicht über den Hauskehricht entsorgt werden darf und zu Störungen führt.

Ausserdem sagt Stadtrat Maurer, sei es nicht richtig, "wenn Anwohner bei einem Ausfall einer Entsorgungsstelle den Abfallsack vor die Einwurfsäule stellen». Es müsste die nächste Entsorgungsstelle benützt werden. Zudem komme es immer wieder vor, dass Anwohner nicht prüften, ob der Einwurf wirklich nicht funktioniere.

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veröffentlicht: 7. Juni 2023 06:55
aktualisiert: 7. Juni 2023 06:55
Quelle: ZüriToday

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