Sarah Akanji hört auf – wegen persönlichen Angriffen
Der Kanton Zürich wählt am 12. Februar 2023 seine Regierung und sein Parlament neu. Einige Kantosrätinnen und Kantonsräte treten dabei nicht mehr an, so etwa SVP-Polteri Claudio Schmid. Ebenfalls ein bisschen überraschend kommt der Rücktritt der Winterthurer SP-Kantonsrätin Sarah Akanji (29).
Zum eigenen Schutz gehandelt
Gegenüber dem «Landboten» begründet sie ihren Entscheid unter anderem damit, dass es in den letzten Jahren viele rassistische und frauenfeindliche Angriffe via Social Media gegeben habe. Ausserdem wolle sie sich ihrem Master-Studium verstärkt widmen.
So sagt sie etwa: «Als Person of Color bin ich ohnehin schon vermehrt solchen Angriffen ausgesetzt, und aufgrund meines Kantonsratsmandats hat sich die Situation nun zugespitzt. Zu meinem eigenen Schutz habe ich gehandelt.»
Seit 2019 im Kantonsrat
Das Politisieren lässt die Schwester von Profifussballer und Nati-Star Manuel Akanji aber nicht ganz sein: Sie werde sich nun vermehrt aktivistisch betätigen, nicht mehr im Parlament. Ganz ausschliessen will sie aber die Polit-Karriere nicht: «Nun will ich mich aber vorerst auf mein Studium konzentrieren, und dann hängt mein Weg davon ab, welche Türen sich schliessen und welche sich öffnen.»
Akanji wurde 2019 als Newcomerin in den Zürcher Kantonsrat gewählt. Sie erzielte für Winterthur das beste Resultat. Nebst ihrem Kampf gegen Sexismus und Rassismus setzt sie sich für die Förderung des Frauenfussballs ein.
(jaw)