Ab 2030 will die Post alle Päckli in der Schweiz mit Elektrofahrzeugen ausliefern. Heute sind über 50 Prozent aller Fahrzeuge emissionsfrei unterwegs, doch bis zum Klimaziel 2030 fehlt es noch an einigen Stellen. So stellt die Post derzeit 38 Prozent der Pakete elektrisch zu, wie sie auf Anfrage von ZüriToday mitteilt.
Eine Karte auf der Website der Post zeigt, wie viel Prozent der Pakete pro Gemeinde elektrisch zugestellt werden. Dabei fällt auf: regional gibts starke Unterschiede. Zum Beispiel werden in Kloten nur 4,1 Prozent der Pakete mit elektrischen Fahrzeugen zugestellt, während im Nachbardorf Bassersdorf dies bei bereits 69,9 Prozent der Fall ist.
Die Karte zeigt den Prozentsatz der elektronisch zugestellten Pakete in der Schweiz (August 2024). Die Karte wird alle drei bis vier Monate aktualisiert, nämlich dann, wenn die Post einen sichtbaren Schritt weiter ist mit der Elektrifizierung.
Post denkt in Zustellgebieten und nicht in politischen Einheiten
Dass Gemeinden, die geografisch nebeneinander liegen, nicht denselben Anteil an elektrisch zugestellten Paketen aufweisen, liegt gemäss Post einerseits daran, dass die Zustellgebiete nicht entlang von Gemeinde- und Kantonsgrenzen verlaufen. «Unsere Zustellbasen sind regional verteilt und bedienen sehr oft mehrere Gemeinden», erklärt Mediensprecher Stefan Dauner. «Im direkten Umkreis einer Zustellbasis stellen wir öfter mit elektrischen Dreiradfahrzeugen zu. Weiter weg sind es häufiger 4-Rad-Lieferwagen.» Es gebe auch Zustellbasen mit einer Mischflotte, «weil es auch Dieselfahrzeuge gibt, die noch nicht das Lebensende erreicht haben». Teils würden Nachbargemeinden von unterschiedlichen Zustellbasen bedient, deren Elektrifizierung nicht gleich fortgeschritten ist.
Alte, fossile Fahrzeuge ersetzt die Post nicht frühzeitig, da dies nicht nachhaltig wäre. Darum könne es auch innerhalb von Gemeinden zu grossen Unterschieden kommen, sagt Dauner und nennt ein Beispiel: «Eine Tour fährt mit einem E-Fahrzeug und eine andere Tour, die ein Nachbarquartier bedient, fährt mit einem fossilen Fahrzeug, welches noch nicht den ganzen Lebenszyklus erreicht hat.» Zudem können Fahrzeuge ausfallen. Wenn in der Folge mehrere Tage anstelle eines E-Fahrzeugs ein Dieselfahrzeug zum Einsatz kommt, beeinflusst dies die E-Bilanz dieses Zustellgebietes.
Auch Winterthur ist bald zu 100 Prozent elektrifiziert
Zwar führt die Post keine Auswertung nach Kanton, wie viel Prozent der Pakete mit Elektrofahrzeugen zugestellt werden, allerdings sind zahlenmässig am meisten elektrische Lieferwagen im Kanton Zürich unterwegs. Dort verfügt sie über grosse Zustellbasen, die grösstenteils elektrifiziert sind. «Insbesondere ins Gewicht fallen die Basis Oerlikon (82), Basis Urdorf (104) und Basis Effretikon (78)», führt Dauner aus.
Gemäss eigenen Angaben hat die Post seit der Einführung von E-Fahrzeugen in Genf, Bern und Zürich bereits 1436 Tonnen CO₂ eingespart. Ab 2025 sollen unter anderem in Winterthur alle Pakete und Briefe mit E-Fahrzeugen zugestellt werden. In den ländlichen Kantonen ist die Elektrifizierung derzeit noch auf sehr geringem Niveau. Die Post erklärt: Dort sei sie öfter auf 4x4-Fahrzeuge angewiesen. «Diese gab es bisher schlichtweg nicht in einer elektrischen Ausführung», so Dauner. Ab 2025 seien erstmals passende 4x4-E-Fahrzeuge verfügbar.