Zürcher Unterland

Junge Frau gestalkt und nackte Frauen beim Duschen gefilmt: 40-Jähriger muss ins Gefängnis

4. Juli 2022, 07:16 Uhr
Ein Automechaniker und Chauffeur lauerte regelmässig einer Frau an einem Bahnhof im Zürcher Unterland auf und verfolgte sie. Ebenfalls versteckte er Kameras in einem Solarium und einer Damengarderobe in einem Tenniscenter. Nun muss er für ein halbes Jahr hinter Gitter.
Der Mann filmte mehrere Frauen beim Duschen mit versteckten Kameras.
© iStock
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Warum der 40-jährige Automechaniker und Chauffeur wochenlang einer junge Frau auflauerte und ihr stumm an einem Bahnhof im Zürcher Unterland hinterherlief, ist unklar. Auch schüttere er ihr laut einem Strafbefehl, der der «Neuen Zürcher Zeitung» vorliegt, mehrmals eine «wässrige, klebrige Zuckerlösung in die Haare».

Er wartete jeden morgen am Bahnhof auf sie

Fest steht: Zwischen dem 6. April und dem 18. Mai 2021 wartete der 40-Jährige frühmorgens um 6 Uhr auf dem Perron des Bahnhofs auf die Einfahrt eines bestimmten Zuges. Er stellte sich jedes Mal beim Abgang in die Unterführung in die Menschenansammlung, die sich zum Einsteigen in den Zug bereitgemacht hatte. Nach Einfahrt des Zuges suchte er den Blickkontakt zu der jungen Frau, wenn diese aus dem Zug ausstieg.

Dann verfolgte er sie bis zur Bushaltestelle, wo sie in einen Bus stieg und wegfuhr. Das machte er fast jeden Tag und bewirkte damit beim Opfer Angst und Schrecken und eine grosse psychische Belastung, wie die NZZ weiter berichtet.

Bei der jungen Frau brach mit der Zeit Panik aus, auch wenn jemand anders irgendwo hinter ihr herlief. Sie wechselte fortan ihre Kleider, stülpte sich eine Kapuze über den Kopf, prüfte einen vollständigen Wechsel des Arbeitswegs und erwog auch, sich von ihren Eltern zur Arbeit fahren zu lassen. Erst mit der Verhaftung des Verdächtigen endete die beunruhigende Situation.

Männer und Frauen im Solarium gefilmt

Offenbar hat der Mann aber auch noch Kameras in einem Solarium installiert: Dort hat er zwei nackte Frauen und zwei nackte Männer gefilmt. Offenbar wollte er «die getätigten Aufnahmen auf seinen Computer überspielen und damit seine persönlichen Bedürfnisse befriedigen», wie das Gericht festhielt.

Kameras hat der Mann auch noch in einer Damengarderobe eines Tenniscenters versteckt: So in einem Rauchmelder, einem Lufterfrischer und einem Schrank. Er filmte damit fünf Frauen nackt beim Duschen.

Geldstrafe reiche nicht für Abschreckung

Weil der Mann zum Zeitpunkt der Verurteilung schon vorbestraft war, muss er nun ins Gefängnis: Denn laut Strafbefehl muss davon ausgegangen werden, dass eine Geldstrafe «keine ausreichende abschreckende Wirkung zeigen würde».

Der Automechaniker wurde wegen Nötigung, mehrfacher Verletzung des Geheim- und Privatbereichs durch Aufnahmegeräte, mehrfachen Hausfriedensbruchs und mehrfacher Tätlichkeiten zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten und einer Busse von 300 Franken verurteilt.

(lol)

Quelle: ZüriToday
veröffentlicht: 4. Juli 2022 07:27
aktualisiert: 4. Juli 2022 07:27