Hundekot auf Opfiker Kuhweiden sorgt für Zoff
In einem bei Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer beliebten Naturgebiet in Opfikon herrscht seit dem 23. Juni eine Leinenpflicht. Der Grund: Bei mehreren Rindern in der Umgebung ist die gefährliche Seuche Neospora Caninum aufgetreten. Die Kühe hätten die Krankheit mit Hundekot aufgelesen und danach Totgeburten erlitten, berichtet der «Zürcher Unterländer».
Keine Fälle gemeldet
Infektionen mit Neospora Caninum sind meldepflichtig. Allerdings seien aus dem Kanton Zürich in den Jahren 2021 und 2022 keine Fälle gemeldet worden. Opfiker Hündeler vermuten deshalb, dass entweder die Meldeplicht verletzt oder die ganze Sache aufgebauscht wurde, um eine Leinenpflicht durchzusetzen.
Die Mitbesitzerin eines betroffenen Stalls wehrt sich. Nachdem im Jahr 2020 eine extreme Zunahme an Kälber-Fehlgeburten aufgetreten war, wurde bei mindestens einem Tier die Krankheit festgestellt. In der Folge sei bei jedem neuen Abort der Tierarzt beigezogen worden.
«Aufgrund des klinischen Bildes war eindeutig klar, dass es sich auch in diesen Fällen um Neosporose handelte», wird die Bäuerin zitiert. Auf die teure Laboruntersuchung habe man allerdings verzichtet. Insgesamt beklage der betroffene Hof neun tote Kälberföten.
Aufrufe wurden nicht beachtet
Bereits im vergangenen Jahr hatten die ortsansässigen Bauernfamilien und die Stadt mit Plakaten an die Hündeler appelliert: «Halten Sie sich und Ihren Hund von Wiesen und Feldern fern. Entsorgen Sie den Hundekot in den Abfallbehältern.» Doch hätten diese Massnahmen nichts am Verhalten der Hündeler geändert.
Die Leinenpflicht gilt laut Zeitungsbericht bis Ende Oktober und in Zukunft während der Vegetationszeit von März bis Oktober. Wer sich nicht dran hält, muss mit einer Busse von 60 Franken rechnen. Ob bereits gebüsst wurde, wollte die Stadt Opfikon nicht sagen. Die Hundekot-Problematik wird kommende Woche auch ein Thema im Opfiker Parlament sein.
(osc)