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Kanton Zürich

GLP, Grüne und SP in Dietikon wollen Smartphones aus Schule und Unterricht verbannen

Dietikon

GLP, Grüne und SP wollen Smartphones aus der Schule verbannen

· Online seit 05.08.2024, 10:21 Uhr
Politikerinnen und Politiker in Dietikon sehen mit Sorge dem nächsten Schuljahr entgegen. Sie befürchten Mobbing und Ablenkung durch ständigen Smartphone-Gebrauch an den Schulen. Neue Regeln sollen her.
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Die Dietiker GLP-Gemeinderätin Sophie Winkler-Payot macht sich Sorgen um die Schulen in der Limmattaler Gemeinde. Sie fordert vom Stadtrat, dass er die Einführung eines einheitlichen Reglements zur Einschränkung des Gebrauchs von Smartphones und Smartwatches in Dietiker Schulen prüft. Für dieses Reglement schlägt Winkler-Payot auch ein Verbot vor: Kinder sollten in der Schule keinen Zugriff mehr auf Smartphones oder Smartwatches haben – auch nicht während der Pausen.

Statt aufs WC auf Tiktok

Grund für die Forderung sind laut Winkler-Payot unhaltbare Zustände an den Schulen. «Primarschüler in Dietikon berichten, dass sie in Pausen pornografisches Filmmaterial gezeigt bekommen und dass Kinder Angst haben, weil sie gefilmt oder fotografiert werden», zitiert die «Limmattaler Zeitung» aus einem kürzlich eingereichten Postulat. «Einige geben vor, auf die Toilette zu müssen, um auf Tiktok zu surfen, oder nutzen Social Media während des Unterrichts, was ihre Nachbarn ablenkt und von den Lehrkräften oft unbemerkt bleibt.»

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Neben der GLP-Gemeinderätin haben sechs weitere Mitglieder des Stadtparlaments aus den Reihen von GLP, Grünen, SP und Gamfa das Postulat mitunterzeichnet. Sie argumentieren, dass Smartphones den Schülerinnen und Schülern Zeit und Konzentration raubten, was zu Lernproblemen führe. Betroffen davon seien auch Kinder ohne Handy. Zudem steige das Risiko von Cybermobbing an, wenn jederzeit überall Kameras am Laufen seien.

Verbot soll Selbstkontrolle lehren

Die Einschränkung von Smartphones an der Schule habe deshalb zahlreiche Vorteile. Eine Studie habe gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler ohne Smartphones im Unterricht bessere Leistungen erzielen, da sie weniger gestört werden. Zudem gebe es ohne Smartphones wieder mehr soziale Interaktionen zwischen den Kindern, was die Klassengemeinschaft und die sozialen Fähigkeiten der Jugend fördere.

Generell gegen Smartphones ist Winkler-Payot nicht. Ihr geht es darum, den Kindern einen gesunden Umgang mit den Geräten beizubringen und die Selbstkontrolle zu fördern. «Die meisten Erwachsenen möchten ihre Bildschirmzeit besser im Griff haben», heisst es im Postulat. Kindern und Jugendlichen gehe es nicht anders. Sie benötigten allerdings Unterstützung, um Disziplin und Verantwortungsbewusstsein zu lernen. Strengere Smartphone-Regeln könnten hierzu eine sinnvolle Massnahme sein.

(osc)

veröffentlicht: 5. August 2024 10:21
aktualisiert: 5. August 2024 10:21
Quelle: ZüriToday

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