Es ist ein Streit zwischen zwei Mega-Organisationen. Und der Grund dafür ist ein unbedeutendes Internetportal. Die Fifa und Google streiten sich nämlich momentan vor dem Zürcher Handelsgericht. Ein Online-Medium, das Fifa im Namen trägt, berichtet über den Weltfussballverband. Die Sprache sei blumig und die Vorwürfe gegen die Fifa und ihre Mitarbeitenden happig, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt.
Für die Fifa spielt Google eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der umstrittenen Inhalte
Die Vorwürfe sind dem Weltfussballverband zu drastisch. Die Fifa ist der Meinung, dass einzelne Artikel persönlichkeitsverletzend sind. Doch auf der Plattform sind keine Angaben zu den Betreibern auffindbar, Spuren führen nach Mittelamerika. Deshalb ist es für die Fifa gemäss eigenen Angaben schwierig, Änderungen bei den Artikeln zu erwirken.
2022 hat die Fifa Klage gegen Google eingereicht, weil Google laut Fifa eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Inhalte spielt. Mit der Klage will der Weltfussballverband erreichen, dass keine Artikel der Plattform als Ergebnisse in der Google-Suche mehr ausgespuckt werden. Doch Google findet, dass Nutzerinnen und Nutzer selbst darüber entscheiden, was sie suchen.
Google will nicht selbständig Inhalte aus den Suchergebnissen löschen
Die Fifa hätte in verschiedenen Ländern gegen Google klagen können, hat sich aber bewusst für Zürich beziehungsweise die Schweiz entschieden. Hier werde der Persönlichkeitsschutz höher gewichtet, heisst es im Bericht. Das Urteil soll aber auch in anderen Ländern vollstreckt werden. Passiert das, müsste Google überall die Artikel aus der Suchmaschine löschen.
Google wehrt sich aber dagegen, selbständig Inhalte aus den Suchergebnissen zu löschen. Der Suchmaschinen-Betreiber habe keinen demokratischen Auftrag dafür, sagt der Anwalt gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Falls das eine Aufgabe des Konzerns wäre, hätte das weitreichende Folgen für die Meinungsfreiheit. Ausserdem komme man mit einer Google-Suche, die nur das Schlagwort «Fifa» beinhaltet, auf keinen umstrittenen Artikel. Dafür seien zusätzliche Begriffe nötig.
Dem Fifa-Anwalt genügt das Argument nicht. Die Suchresultate ändern sich dauernd und könnten in Zukunft wieder weiter hochrutschen. Es gehe zudem darum, dass unwahre Behauptungen nicht weiter verbreitet werden.
Wann das Urteil den beiden Parteien zugestellt wird, ist noch nicht bekannt.
(hap)