Weiler

Kanton Zürich will Baustopp für Kleinsiedlungen

19.04.2022, 13:58 Uhr
· Online seit 19.04.2022, 13:47 Uhr
Der Kanton Zürich prüft, ob mehrere Kleinsiedlungen auch weiterhin einer Bauzone angehören sollen. In rund der Hälfte von ihnen könnte es zu Bauverboten kommen. Dies stösst auf Kritik – Gemeinden und Privatpersonen drohen finanzielle Einbussen.
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Die Zürcher Baudirektion hat allen politischen Gemeinden des Kantons in einem Schreiben mitgeteilt, dass sie eine Praxisänderung im Baurecht vollzieht. Diese sieht konkret vor, dass rund 130 Weiler im Kanton, die sich aktuell in Bauzonen befinden, aus diesen gekippt würden. Folglich dürfte in den Weilern nicht mehr gebaut werden, es sei denn, es handelt sich dabei um Ersatzbauten. Dies vermeldet der «Tages-Anzeiger», dem ein entsprechendes Schreiben der Baudirektion vorliegt.

In diesem steht unter anderem: «Aufgrund einer Grobüberprüfung der Kleinsiedlungen ist davon auszugehen, dass rund die Hälfte der Kleinsiedlungen die Voraussetzung für den Verbleib in einer Bauzone nicht erfüllen.» Im Kanton gibt es derzeit rund 300 Kleinsiedlungen, also Weiler oder Aussenwachten. Davon sind 276 den Kernzonen zugewiesen – knapp der Hälfte droht nun ein Baustopp.

Die betroffenen Gemeinden verlieren folglich an Bauland. Privatpersonen im Besitz von überbautem oder nicht überbautem Bauland müssten zudem in Kauf nehmen, dass ihre Böden erheblich an Wert verlieren. Die Baudirektion teilt dem «Tages-Anzeiger» auf Anfrage mit, dass man überpüfe, ob solche Verluste entschädigt würden.

(mhe)

veröffentlicht: 19. April 2022 13:47
aktualisiert: 19. April 2022 13:58
Quelle: ZüriToday

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