Turnen auf dem Pferd

Juniorinnen aus Tösstal werden Europameisterinnen im Voltige

· Online seit 06.08.2022, 07:28 Uhr
Handstand, Purzelbaum, Überschlag und all das auf dem Pferderücken. Mit solchen Tricks hat das Team aus Tösstal in Ungarn an der Europameisterschaft begeistert und sich die Goldmedaille im Voltige geschnappt. Die ganze Performance gibt's im Video.
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Voltige? Voltigieren? Kein geläufiger Ausdruck. So viel sei verraten: Es handelt sich dabei um eine Sportart – und was für eine. «Voltige ist eine Mischung aus Akrobatik und Tanzen auf dem galoppierenden Pferd», erklärt Corinne Bosshard. Sie selbst hat jahrelang auf dem Pferd geturnt und ist heute Longenführerin (ein anderes Fremdwort aus dem Voltige-Vocci – mehr dazu später).

Von Kür, Longieren und waghalsigen Sprüngen

In einem Voltige-Team sind sechs Athletinnen und Athleten. Die Juniorinnen aus dem Tösstal sind zwischen 12 und 17 Jahre alt. Bei der Europameisterschaft musste sich das Team in drei Runden beweisen.

Runde 1: das Pflichtprogramm. Jede Sportlerin von jedem Team zeigt die gleichen Tricks. So können alle Teams untereinander verglichen werden.

Runde 2 und 3: Showtime! Das Team zeigt eine selbst choreografierte Kür – ein vierminütiges Programm. Und das gleich zweimal. «Die Kür ist unsere Spezialität», schwärmt Bosshard.

Quelle: Voltige Tösstal

Bewertet wird unter anderem der Schwierigkeitsgrad, die Ausführung und Artistik (bzw. Kreativität) der Kür. Das Voltige-Team Tösstal hat die Jury in allen Punkten begeistert und sich gegen sechs Teams aus verschiedenen Ländern durchgesetzt. Am Schluss standen sie zuoberst auf dem Podest.

Für den Voltige Verein war es der grösste Titel überhaupt. Lange gefeiert wurde aber nicht. Denn bereits am selben Abend sass das ganze Team im Minibus auf dem Rückweg in die Schweiz.

Reise mit Ersatzpferd

Kairo - so heiss das Pferd der Juniorinnen - ist mit Sammeltransport zusammen mit allen anderen Pferden aus der Schweiz nach Ungarn gereist. «Mit dabei war auch eine Reserve-Ross, falls etwas schief geht beim Transport», erzählt Corinne Bosshard. Was sie damit meint: Falls sich Kairo beim Transport verletzten würde oder krank wird, würde das andere Pferd einspringen.

Von nichts kommt nichts

Die Juniorinnen aus dem Tösstal trainieren viermal die Woche. Sie müssen fit, beweglich und mutig sein – nicht jeder wagt einen Salto vom Pferd. Die meisten starten schon im Alter von fünf bis sieben Jahren, erzählt Corinne Bosshard. Sie selbst stand mit sieben Jahren zum ersten Mal auf dem Pferd. Lange war auch sie Voltigierende. Jetzt longiert sie. Das heisst: Sie steht in der Mitte des Platzes und führt das Pferd. "Meine Aufgabe ist, dass das Pferd vier Minuten in einem möglichst regelmässigen Tempo seine Runden galoppiert» und das hat dieses Mal prima geklappt.

veröffentlicht: 6. August 2022 07:28
aktualisiert: 6. August 2022 07:28
Quelle: ZüriToday

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