Fundstückverkäufer erzählt

«Gestern landete ein Brustimplantat bei uns in Wollishofen»

02.09.2022, 07:59 Uhr
· Online seit 02.09.2022, 07:51 Uhr
Brautkleider, Luxusschmuck oder Gallenstein: Was auf den Strassen oder im ÖV liegen bleibt, landet irgendwann bei Roland Widmer im Geschäft in Wollishofen. Er verkauft Fundgegenstände. Was alles bei ihm über die Theke geht, erfährst du hier.
Anzeige

Ein Job voller Überraschungen

Roland Widmer gründete 2005 die Organisation «Fundsachenpaket.ch». Der Laden an der Albisstrasse 54 verkauft Gegenstände, die im Fundbüro nie abgeholt wurden, aber noch immer in gutem Zustand sind. Und obwohl Roland Widmer in seinen 17 Jahren als Geschäftsleiter schon vieles gesehen hat, gibt es doch auch immer wieder Überraschungen.

Und das Brustimplantat ist bei weitem nicht der einzige merkwürdige Fund.

80'000 bis 100'000 Fundgegenstände

...werden jeden Monat abgegeben. Gegenstände, die im ÖV gefunden werden, haben eine Wiederverkaufsfrist von drei Monaten. Sachen, die auf offener Strasse gefunden werden, bleiben mindestes ein Jahr im Fundbüro. Wenn sich der Besitzer in dieser Zeit nicht meldet, kommen sie ins Geschäft von Roland Widmer.

Widmer hat einen Deal mit diversen Transportunternehmen (wie zum Beispiel VBZ, SBB oder dem Flughafen Zürich) und auch Hotels und Spitälern. «Sie müssen uns alle Fundgegenstände geben und wir alles annehmen. Dafür zahlen wir ihnen einen Pauschalpreis und sie erhalten einen Anteil am Gewinn», erklärt Roland.

Markenuhren zum halben Preis

Neben Gallensteinen und Brustimplantaten besitzt Fundgegenstände.ch auch einige sehr wertvolle Artikel. So etwa eine Cvstos Uhr mit einem Originalpreis von über 12'000 Franken! «Diese Fundstücke bewegen. Richtig emotional sind aber andere», so Widmer.

Schlussendlich sei es aber ein Kreislauf: «Ein anderes Kind können wir damit glücklich machen.»

Hast du auch schon etwas Aussergewöhnliches verloren oder gefunden? Erzähl uns deine Geschichte in den Kommentaren oder per Whatsapp:

(ema/lea)

veröffentlicht: 2. September 2022 07:51
aktualisiert: 2. September 2022 07:59
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch