September 2021: Die heute 54-jährige Mutter der vierköpfigen Familie begegnet in einem Winterthurer Café einer unbekannten Frau, wie die NZZ schreibt. Die Frau bietet ihr für je 500 Franken gefälschte Corona-Impfausweise an.
Die Mutter willigt ein und bestellt vier solcher Ausweise – für sich, den Vater, die erwachsene Tochter und den erwachsenen Sohn. Die Mutter vereinbart mit der Frau, dass sie 2000 Franken in den Briefkasten legt und die unbekannte Frau das Geld abholen werde.
Nach zwei Wochen waren die Ausweise da
Gesagt, getan. Nach etwas mehr als zwei Wochen liegen bei der Familie aus Andelfingen vier gefälschte Impfausweise im Briefkasten. Die Ausweise bestätigen zwei Covid-Impfungen, die angeblich vom Impfzentrum Willisau im Kanton Luzern durchgeführt wurden.
Mit den gefälschten Impfausweisen beantragt jedes Familienmitglied ein offizielles Covid-Zertifikat bei der zugehörigen Dienststelle des Kanton Luzern. Dabei fügen sie ein Foto des Impfausweises bei. Und tatsächlich, die Dienststelle stellt ihnen ein Zertifikat aus.
Aufgeflogen
Die Freude ist jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits nach zwei Stunden sind die Zertifikate wieder annulliert und die Fälschung erkannt.
Die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland hat jetzt jedes der Familienmitglieder wegen Urkundenfälschung zu Geldstrafen verurteilt. Total muss die Familie 7100 Franken zahlen.
(lea)