«Das Geld in der Kasse ist Teil unseres Einkommens», empört sich Jürg Berweger. Berweger ist pensionierter Landwirt. Sein Hofladen in Effretikon war Ziel der Diebesserie im Jahr 2020. Zwei Männer stahlen Bergweger eine grüne und rote Kasse aus dem Laden. Darin befanden sich hundert Franken Bargeld. Der Schaden betrug 120 Franken.
Er habe den Diebstahl erst nicht bemerkt, erzählt Berweger im Interview mit ZüriToday. Als ihn ein Kunde fragte, wie er denn bezahlen könne, sei ihm aber aufgefallen, dass die Kassen fehlten.
Diebstähle in Hofläden sind Alltag
Nachdem Berweger die Tat der Polizei gemeldet hatte, habe er lange nichts mehr gehört. Er kaufte neue Kassen und leerte diese öfters als zuvor, damit nicht zu viel Bargeld drin war. Berweger fügt jedoch hinzu: «Mit einem gewissen Prozentsatz an gestohlenem Geld und Waren muss man bei Selbstbedienungsläden rechnen. Dafür hat man keine Lohnkosten.»
Es sei auch nicht das erste Mal gewesen, dass der Bauer ausgeraubt wurde. «Das ist Alltag in den Hofläden. Man lebt damit», so Berweger.
Männer klauen im Dezember kistenweise Kürbisse aus Wettinger Hofladen:
Sechs Selbstbedienungsläden ausgeraubt
Die Corona-Pandemie führte zu einem regelrechten Hofladen-Boom. Dies brachte auch Diebe auf den Plan. Neben Berwegers Hofladen in Effretikon plünderten die zwei Männer am 11. und 15. Mai 2020 fünf weitere Blumen- und Hofladenkassen.
Unter den Bestohlenen im Kanton Zürich befinden sich der «Puurähof Lehrbreiti» in Birmensdorf und ein Selbstbedienungs-Blumenladen in Wangen. Im Kanton Zug raubten die Diebe den Hofladen Huob in Hagendorn, den Hof Schelbert in Baar und einen Selbstbedienungsladen in Hünenberg aus.
Das Raubgut wollten die Diebe auch verschenken
In den sechs Läden entwendeten die beiden Männer Bargeld im Wert von mehreren hundert Franken. Sie planten schon im Voraus, Wertsachen aus den Hofläden zu stehlen und Geld aus den Kassen zu entwenden, wie einem Strafbefehl zu entnehmen ist, den ZüriToday einsehen konnte.
Während der eine Täter die Kassen aufbrach, stand sein Kollege Schmiere und hielt den Fluchtwagen bereit. Das Diebesgut teilten die beiden Täter unter sich auf. Sie wollten es laut Strafbefehl für sich selbst brauchen, verschenken oder verkaufen.
Busse und Geldstrafe für den Fluchtwagenfahrer
Die Diebe wurden von der Polizei geschnappt und sind nun von der Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis verurteilt worden. Der heute 28-jährige Fluchtwagenfahrer aus der Region Affoltern wurde des mehrfachen geringfügigen Diebstahls und der mehrfachen geringfügigen Sachbeschädigung schuldig gesprochen.
Er erhielt eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu 30 Franken (1500 Franken). Der Vollzug der Geldstrafe wird aufgeschoben, unter Ansetzung einer Probezeit von 4 Jahren. Zudem wurde er zu einer Busse von 900 Franken verdonnert. Die Verfahrenskosten von insgesamt 1750 Franken muss er auch zahlen. Der zweite Täter wurde in einem separaten Strafverfahren verurteilt.
Gerechtigkeit hat gesiegt
Für den heute pensionierten Zürcher Bauern Jürg Berweger ist es eine Befriedigung, dass die Diebe gefunden und verurteilt wurden: «Gerechtigkeit ist da. Für so einen ‹Seich› müssen die uns nicht den Lohn stehlen!»
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