Zürich

Diese Konzerte in Zürich sind bis heute unvergessen

Stones, Hendrix und Co.

Diese Konzerte in Zürich sind bis heute unvergessen

· Online seit 23.02.2024, 17:15 Uhr
Es gibt Konzerte, die wegen schiefen Gesangs oder betrunkenen Musikern besser vergessen gehen. Und es gibt Auftritte, die über ihre eigentliche Dauer hinaus nachhallen und nicht vergessen werden können, wie ein Blick in die Zürcher Konzert-Historie zeigt.
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Am 14. April 1967 fand das wohl denkwürdigste Konzert in der Geschichte Zürichs statt. Die Rolling Stones kamen ins Hallenstadion – und mit ihnen über 10'000 begeisterte Fans. Die Stimmung war mehr als ausgelassen. Während des Auftritts von Mick Jagger und Co. versuchten junge Männer, auf die Bühne zu klettern. Nach dem Auftritt zerlegten entfesselte Jugendliche die Inneneinrichtung. Die Bilder der zusammengeschlagenen Stühle im Hallenstadion sind legendär.

Trotz eines Aufgebots von 400 Polizisten kam es zu Krawallen mit den Konzertbesucherinnen und -besuchern. Zehn Personen wurden dabei verletzt. Die ganzen Tumulte um das Konzert der Rolling Stones gelten als Vorspiel zu den Zürcher 68er Unruhen.

Jimi Hendrix und Co. am «Monsterkonzert»

Auch eng mit den Jugendkrawallen verbunden ist das «Monsterkonzert» vom 30. und 31. Mai 1968. An zwei Abenden traten im Hallenstadion Jimi Hendrix und weitere Musikgrössen der damaligen Zeit auf. Der Eintritt kostete elf Franken.

Nach dem Auftritt am 31. Mai kam es zu einem Polizeieinsatz und Unruhen in der Stadt. Laut der «NZZ» haben Jugendliche ein «harmloses Feuerchen» entfacht, woraufhin die Polizei auftauchte. Nachdem ein Beamter ein Mädchen geohrfeigt habe, kam es es zu Handgreiflichkeiten und Protesten.

Opernhauskrawalle nach Bob-Marley-Konzert

Bob Marley trat am 30. Mai 1980 zum ersten und einzigen Mal in der Schweiz auf. 10'500 Personen besuchten laut «SRF» das Konzert der Reggae-Ikone im Hallenstadion. Das zweistündige Konzert schloss Marley mit dem Song «Get Up, Stand Up». Anscheinend nahmen sich einige Menschen im Publikum den Aufruf zu Herzen.

Am Abend des Konzerts versammelten sich vor dem Opernhaus rund 140 Personen, die ein autonomes Jugendzentrum für die Stadt forderten. Viele Fans von Bob Marley schlossen sich den Protesten an. Es folgte eine Auseinandersetzung in der Innenstadt, die mit einem toten Polizisten, dutzenden Verletzten und mehreren 100'000 Franken Sachschaden endete. Die Opernhauskrawalle waren der Startschuss für die Jugendunruhen der 80er Jahre.

Hard-Rock auf der Schützenwiese

Auch Winterthur war schon Schauplatz von denkwürdigen Konzerten. Iggy Pop, Meat Loaf, Herbert Grönemeyer oder Nina Hagen: Sie alle traten bereits bei den Musikfestwochen auf, die seit dem Jahr 1976 stattfinden.

Ein besonderer Konzertabend bot sich dem Winterthurer Publikum am 31. August 1984. AC/DC, Mötley Crüe und Van Halen traten nacheinander auf der Schützenwiese auf. Was aus heutiger Sicht wie ein feuchter Traum für alteingesessene Hardrocker klingt, stiess laut dem «St. Galler Tagblatt» damals auf weniger Gegenliebe als erhofft. Weil nur 15'000 statt 30'000 Personen ans Konzert kamen, endete der Auftritt mit einer «Enttäuschung für Bands und Veranstalter».

Bon Jovi rockt Stadion Letzigrund

Paul McCartney, Tina Turner oder Metallica: Das Letzi hat schon etliche Superstars gesehen. Während die Konzerte stets für Ekstase beim Publikum sorgten, hatten Fussball-Begeisterte in der jüngsten Vergangenheit weniger Freude an den Auftritten. Grund war jeweils der Rasen, der unter den Menschenmassen litt. Zuletzt erhitzte der «Acker» im Letzigrund nach dem Coldplay-Konzert im September 2023 die Gemüter.

Den Auftakt in die Open-Air-Konzert-Geschichte des Letzigrunds machten Bon Jovi am 23. Juni 1996. Seither traten Frontmann Jon und seine Mitmusiker drei weitere Male im Letzi auf.

Frust am Zürich Openair 2023

Seit dem Jahr 2010 gibt es in Zürich auch ein Openair. Das ZOA holte in dieser Zeit schon Musikgrössen wie The Killers, Kendrick Lamar oder Robbie Williams nach Zürich. Die jüngste Austragung ging jedoch nicht nach dem Wunsch der Veranstaltenden über die Bühne.

Am 24. August 2023 sorgte ein Gewitter für einen Abbruch des dritten Festivaltages. Mehrere Besuchende wurden beim Unwetter verletzt. Die Evakuierung des Geländes sorgte jedoch für Diskussionen. Viele Leute waren enttäuscht, dass sie ihr Geld trotz der abgesagten Konzerte nicht zurückbekamen. Einige zweifelten gar daran, ob die Evakuierung wirklich notwendig war. Die Verantwortlichen vom ZOA erklärten damals, dass die Sicherheit vorgehe.

Quelle: Zürich Openair evakuiert / «ZüriNews» vom 25. August 2023

veröffentlicht: 23. Februar 2024 17:15
aktualisiert: 23. Februar 2024 17:15
Quelle: ZüriToday

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