Zürich

Das sagt «das Gleis» zur Konzertabsage

17.08.2022, 20:51 Uhr
· Online seit 17.08.2022, 17:53 Uhr
Wenige Stunden vor Beginn wurde das Konzert des Musikers Mario Parizek in Zürich abgesagt. Der Künstler mit Dreadlocks zeigt sich auf seinem Social-Media-Kanal wütend. Nur äussert sich das Veranstaltungslokal «das Gleis» dazu.
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«Das Gleis ist ein Ort, der offen sein soll für alle», schreiben die Verantwortlichen der Bar in ihrer Instagram-Story. «Am Tag des Konzerts haben wir allerdings Mitteilungen bekommen, unter anderem von Personen aus unserem Team, die sich mit diesem Auftritt nicht wohl fühlten. Das Problem der kulturellen Aneignung wurde angesprochen.»

Aus Rücksicht und unter enormen Zeitdruck hätten sie entschieden, das Konzert abzusagen, schreiben die Verantwortlichen weiter.

«Wir haben den Dialog gesucht»

Der österreichische Gitarrist Mario Parizek wollte eigentlich am Dienstag in der Bar «das Gleis» auftreten, wie er dies schon in den Tag zuvor in St.Gallen tat. Vor Ort teilten ihm die Verantwortliche jedoch mit, dass er nicht auftreten dürfe. In einem emotionalen Video auf seinem Instagram-Kanal spricht der Musiker von «Diskriminierung aus der linken Ecke». Auf dem Instagram-Profil «das Gleis» schreiben die Verantwortlichen «Wir haben ihm mehrmals ein Gespräch angeboten, welches von ihm vehement abgelehnt wurde.» Mario Parizek hat bis jetzt auf eine Anfrage von ZüriToday nicht reagiert.

Noch keine Haltung zum Thema kulturelle Aneignung

In der Stellungnahme schreiben die Betreiber der Bar «das Gleis», sie hätten noch keine Haltung als Kollektiv zum Thema kulturelle Aneignung und es tue ihnen leid, dass sie einem Künstler den Auftritt verunmöglicht hätten. Das Kollektiv will gemäss eigener Aussage möglichst bald eine Versammlung einberufen. «Auch wenn wir ziemlich sicher nicht die eine, ‹richtige› Lösung finden können, so sind wir doch zuversichtlich, dass wir in einem respektvollen und fruchtbaren Dialog alle unseren Horizont erweitern können.»

(oku)

veröffentlicht: 17. August 2022 17:53
aktualisiert: 17. August 2022 20:51
Quelle: ZüriToday

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