Besetzende von Rümlanger Wald laden zum Eiersuchen ein
Rund elf Hektar Wald und damit 6000 Bäume sollen im Rümlanger Wald gerodet werden. Anstelle der Bäume soll dort Platz für eine Schutthalde entstehen. «Wald statt Schutt» heisst es auf Instagram. Unter diesem Motto versammelten sich am Karsamstag Aktivistinnen und Aktivisten, um gegen diese Rodung zu protestieren.
Wie sie in einem Telegram-Chat schreiben und Bilder zeigen, sitzen die Protestierenden mit Transparenten in den Baumwipfeln. Sie haben vor, den Wald über mehrere Stunden – oder Tage – zu besetzen.
Wie die Verantwortlichen via Twitter schreiben, ist auch die Polizei vor Ort. Marc Besson, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich, bestätigt den Einsatz. Man habe am Morgen Kenntnis über die Aktion erhalten und sei aktuell mit den Personen im Gespräch.
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Kurz vor 14 Uhr am Samstagnachmittag melden sich die Besetzerinnen und Besetzer nochmals via Twitter. Sie schreiben, dass inzwischen etwa die Hälfte der Polizeieinheiten abgezogen seien, jedoch alle anwesenden Personen kontrolliert würden. Wegweisungen seien aber nicht zu befürchten.
Die Aktivisten kündigten an, mehrere Tage vor Ort bleiben zu wollen. Voraussetzung sei, dass die Gemeinde und die Waldbesitzer keine Wegweisungen verlangten, hiess es.
Wir fordern:
— Rümi bleibt! #AbrisswahnStoppen (@waldstattschutt) April 8, 2023
👉Der Wald darf nicht gerodet und die Lebewesen darin müssen geschützt werden.
👉Der Bauschutt muss durch längere Benutzung der Häuser und rezyklieren der Materialien reduziert werden.
👉Kein Abriss von bewohnbaren Häusern.#WaldStattSchutt #AbrisswahnStoppen
Die Pläne für die Erweiterung der Deponie in Rümlang sind seit längerem bekannt. Der Kanton Zürich will ein Waldstück von gut zehn Hektaren roden, um eine Halde für Bauschutt zu erweitern. Definitiv entschieden ist noch nichts.
Die Rodung würde zur Zerstörung von Biodiversität führen, schrieben Mitglieder der Bewegung «Waldstattschutt» in einer Mitteilung. Im Wald befänden sich viele alte Eichen, welche seltenen Käfern einen Lebensraum böten. Zudem binde der Wald als natürliche CO2-Senke grosse Mengen an Treibhausgas-Emissionen und sei darum wichtig für den Kampf gegen den Klimawandel.
(roa/lol/sda)