«Gezielte Zerstörung»

«Berserker» verwüsten Werbeanhänger von Mittelalterspektakel Hüntwangen

· Online seit 10.05.2023, 18:52 Uhr
Zerschnittene Blachen, eingeschlagene Bremslichter und gestohlene Nummernschilder: Werbeanhänger für das Mittelalterspektakel Hüntwangen wurden in der Nacht auf den 9. Mai schwer verwüstet. Der Veranstalter vermutet einen gezielten Anschlag.
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«Da hat ein Berserker gewütet wie auf dem Schlachtfeld im Mittelalter», schreibt der Verein Turnei.ch zu der Verwüstung. Die zerstörten Werbemittel machten auf das Mittelalterspektakel im Amphitheater in Hüntwangen aufmerksam. Ähnlich wie bei der Walpurgisnacht in Uster gibt es dort verschiedene Shows rund um Folter und Zauberei sowie mittelalterliche Kämpfe zu sehen.

Quelle: CH Media Video Unit / Matthias Ganz und Ramona De Cesaris

Für die Veranstaltung stellte Turnei.ch einige Werbebanden und zwei Werbeanhänger in der Region auf. Bei den entsprechenden Gemeinden holte der Verein alle notwendigen Bewilligungen ein. Die Werbeanhänger standen bei Glattfelden und Eglisau. Doch einigen Leuten schien diese Werbung wohl nicht zu gefallen.

Zerstochene Pneus und geklaute Nummernschilder

«Die beiden Anhänger sind gezielt zerstört worden», schätzt der Verein ein. Dessen Präsident Martin Suter beschreibt gegenüber ZüriToday, dass bei beiden Standorten identisch und systematisch vorgegangen sei, «fast wie mit einer Checkliste». Banner und Kabel wurden zerschnitten, Pneus zerstochen, Stützen, Stützräder und Nummerntafeln demontiert und entwendet. Dafür sei nicht nur ein Fahrzeug, sondern auch Werkzeug und Fachwissen nötig. Der entstandene Sachschaden belaufe sich auf mehrere tausend Franken.

«Für mich ist das unerklärlich», sagt Suter. Der Verein habe keine Feinde und stehe für eine positive Sache. Viele Menschen arbeiten gratis, damit die Mittelalter-Anlässe stattfinden können. Und nun seien die Werbeanhänger beim zweiten Einsatz für den Verein sabotiert worden.

Suter kann sich nicht vorstellen, wer hinter der Verwüstung stecken könnte. Der Verein überlegt sich, welche Konsequenzen er aus den Vorkommnissen zieht und ob die Werbung in Zukunft bewacht werden müsse.

«Kein Wunder, dass immer mehr Vereine aufgeben»

Neben dem finanziellen Schaden ärgert sich der Verein vor allem über den Verlust der Werbemittel. Man bemühe sich um einen Ersatz, doch ob dieser rechtzeitig organisiert werden könne, sei fraglich. «Bei solchen Vorkommnissen wundert es nicht, dass immer mehr Vereine aufgeben und schöne, farbenfrohe Veranstaltungen verloren gehen», heisst es von Turnei.ch zum Fiasko.

Der Verein hat Anzeige bei der Polizei erstattet und bietet für sachdienliche Hinweise auf die Täterschaft eine Belohnung von 1000 Franken. Die Strafverfolgung obliege der Polizei, doch «die mittelalterlichen Foltergeräte, welche am Mittelalterspektakel vorgeführt werden, würden für die Vandalen bereitstehen».

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veröffentlicht: 10. Mai 2023 18:52
aktualisiert: 10. Mai 2023 18:52
Quelle: ZüriToday

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zueritoday@chmedia.ch