Demonstrationsumzug

Baugewerbler kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen

25.06.2022, 20:43 Uhr
· Online seit 25.06.2022, 17:04 Uhr
Am Samstagmittag sind in Zürich tausende Bauarbeiter für bessere Arbeitsbedingungen auf die Strasse gegangen. Bei dem Umzug durch die Innenstadt verlangten sie mehr Schutz für ihre Gesundheit und kritisierten ein mögliches «Arbeitszeitdiktat» der Baumeister.

Quelle: TeleZüri

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Bei dem Umzug hauten die Teilnehmenden wortwörtlich auf Pauken. Nach Angaben der Gewerkschaften Unia und Syna nahmen über 15'000 Personen an der Demo teil. Neben mehr Gesundheitsschutz forderten sie auch ein Ende des «Stundenklaus bei Reisezeit und Schlechtwetter», einen besseren Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmende und faire und planbare Arbeitszeiten.

Zehn Stunden auf der Baustelle

Doch die Baumeister seien in den laufenden Verhandlungen zu einem neuen Landesmantelvertrag auf diese Anliegen gar nicht eingetreten. Stattdessen wollten sie den Arbeitszeitkalender ganz abschaffen. Allein die gesetzlichen Limiten sollen gelten.

«Dies würde bedeuten, dass die Bauarbeiter in der Sommerhitze jeden Tag zehn Stunden auf der Baustelle arbeiten könnten», sagte Nico Lutz, Sektorleiter der Gewerkschaft Unia an der Abschlusskundgebung auf dem Helvetiaplatz gemäss der Mitteilung.

Ausserdem könnten die Arbeitgeber so frei und kurzfristig diktieren, wann gearbeitet werde, hiess es. Dies hätte fatale Folgen. Denn wenn kein Arbeiter wisse, wann er am Abend nach Hause komme, litten die Familien und das Sozialleben. Und dadurch verliere die Arbeit auf dem Bau weiter an Attraktivität und der Fachkräftemangel verschärfe sich noch mehr.

Kein Kuhhandel

Ausserdem hätten die Baumeister in den vergangenen zwei Jahren trotz bester Baukonjunktur eine generelle Lohnerhöhung verweigert. Nicht einmal der «ausserordentliche Einsatz der Bauarbeiter während der Covid-Pandemie» sei honoriert worden. Mit der erwarteten Inflation werde diese Forderung noch dringender.

Der von den Baumeistern vorgeschlagene Deal: «Mehr Lohn für Deregulierung der Arbeitszeit» komme für sie nicht in Frage. «Es braucht mehr Lohn, weil das Leben teurer wird», wurde der Syna-Branchenverantwortliche Johann Tscherrig in der Mitteilung zitiert.

(joe/sda)

veröffentlicht: 25. Juni 2022 17:04
aktualisiert: 25. Juni 2022 20:43
Quelle: ZüriToday

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