«Ich möchte Sie auf die aktuelle Situation betreffend Gewalt an der Sekundarschule Dielsdorf seit den Sommerferien hinweisen», hiess es in dem Brief, den Schulleiter Anton Kleiber im Herbst an Eltern verschickte. Kleiber schreibt von Tätlichkeiten, Drohung und Vandalismus an der Oberstufe der Schule Dielsdorf. Es seien sogar Mails im Namen anderer Schülerinnen und Schüler mit sexuellen Belästigungen an Lehrer verschickt worden, wie der «Zürcher Unterländer» schreibt.
«Eine Gruppe von Jugendlichen übt massiven Druck auf andere Jugendliche aus», schreibt Kleiber weiter. «Es geht so weit, dass die Betroffenen sich nicht getrauen, uns Namen und Situationen zu schildern, damit wir einschreiten können.» Dies mache es der Schule umso schwerer, zu reagieren.
Vier Wochen vom Areal verwiesen
Von einzelnen Gesprächen mit involvierten Schülern und Eltern bis hin zu Wegweisungen von der Schule oder gar Arealverbot von bis zu zwei Tagen – die Schule habe schon vieles versucht. Mit mässigem Erfolg. Wie ein Elternbrief vom November zeigt, hatten vier Schüler im November erneut massiv Gewalt gegen einen Schüler angewendet, heisst es im Artikel weiter. Daraufhin kam es in drei Fällen zu einer Wegweisung von vier Wochen.
In einem Fall ermittle derzeit gar die Polizei. Kurios: Die Schule selbst könne nur bei Sachbeschädigungen oder Diebstahl auf dem Areal Anzeige erstatten. Bei Körperverletzung und anderen Delikten hingegen seien allein die Eltern zu einer polizeilichen Anzeige berechtigt.
Situation teilweise beruhigt
Mittlerweile habe sich die Situation ein wenig beruhigt. Schülerinnen und Schüler, die in den letzten Monaten an Regelverstössen beteiligt gewesen waren, würden weder am Schulsilvester noch am Schneesportlager im Februar teilnehmen, so die Schulpflege. Einer der Gründe für eine gewisse Entspannung sei wohl die vorübergehende Wegweisung von drei problematischen Schülern. Das Thema würde aber weiterhin beschäftigen. Im Februar sei deshalb für die Lehrpersonen eine Weiterbildung für das Thema Gewalt geplant.
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