Szenario für 2060

35 Grad könnten in Zürich zur Durchschnittstemperatur werden

13.08.2022, 15:49 Uhr
· Online seit 13.08.2022, 11:57 Uhr
Schon in wenigen Jahrzehnten wird es Berechnungen zufolge in der Stadt Zürich deutlich heisser sein als heute. Im Jahr 2060 sind ohne verstärkten Klimaschutz 35, 7 Grad im Schnitt möglich.
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Der diesjährige Sommer beschert der Schweiz Höchsttemperaturen, teilweise über 35 Grad. Solche Temperaturen könnten künftig aber zur Normalität werden. Eine Übersicht des «Tages-Anzeigers» gestützt auf die Klimaszenarien des Bundes zeigt, dass es in der Stadt Zürich schon in wenigen Jahrzehnten deutlich heisser sein wird als heute.

Anhand von sieben Indikatoren hat die Zeitung berechnet, mit welchem Klima wir 2060 und 2085 rechnen müssen, wenn die Menschheit entweder weitermacht wie bisher oder den Klimaschutz verstärkt.

Zwei Grad weniger dank Klimaschutz

Im Jahr 2060 müssten die Zürcherinnen und Zürcher denn Berechnungen zufolge mit einer Temperatur von 35,7 Grad rechnen, im Falle eines verstärkten Klimaschutzes mit 33,8 Grad. Im Jahr 2085 drohten 37,7 Grad respektive 34 Grad.

Andreas Fischer von Meteo Schweiz erinnert daran, dass der Hitzesommer 2003 in Zürich-Fluntern den Allzeitrekord von 36 Grad brachte. Seien solche Werte bisher noch extrem und aussergewöhnlich gewesen, so würden sie ohne globale Klimaschutzmassnahmen zur Normalität.

Mehr Hitzetage

Die Stadtzürcher Bevölkerung muss sich auch auf mehr Hitzetage gefasst machen. 2060 sind es unter den jetzigen Bedingungen 20,9 Hitzetage. Wird mehr in den Klimaschutz investiert, sinkt die Anzahl Hitzetage auf 11,3. Für 2085 gehen die Berechnungen von 30,1 respektive zehn heissen Tage aus.

Laut Andreas Fischer wird die Zahl der Hitzetage in Zürich künftig um ein Vielfaches steigen. Dabei erfolge das Überschreiten der 30-Grad-Marke oft an aufeinanderfolgenden Tagen, was zu einem generellen Anstieg von Hitzewellen in tieferen Lagen führe. «Diese werden mit dem Klimawandel häufiger vorkommen, intensiver sein und länger dauern.»

(bza)

veröffentlicht: 13. August 2022 11:57
aktualisiert: 13. August 2022 15:49
Quelle: ZüriToday

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