Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli
Das blaue Tierchen könnte glatt aus einem Fantasy-Film stammen: Die Seeschnecke «Glaucus atlanticus» wird wegen ihres blauen Körpers und den seltsam anmutenden Flossen auch «Blauer Drache» genannt.
Farbe wegen Tarnung gegen Feinde
Die meiste Zeit treibt das nur etwa drei bis fünf Zentimeter grosse Tier im Meerwasser, wo die Färbung es vor Fressfeinden schützt: Die obere Körperhälfte ist bläulich-weiss, als Tarnung für Raubvögel, die untere Körperhälfte ist gräulich-weiss, sodass Jäger im Wasser sie nicht vom Himmel unterscheiden können.
Die Seeschnecke ist eigentlich in warmen Gewässern Südafrikas oder Australiens beheimatet. Kürzlich wurde das Tier aber immer häufiger im Mittelmeer gesichtet: konkret an der spanischen Costa Blanca in der spanischen Provinz Alicante.
Das ist auch deshalb aussergewöhnlich, weil der «Blaue Drache» seit 300 Jahren nicht mehr im Mittelmeer vorkommt. Im Jahr 1705 hatte der Wissenschaftler Johann Philip Breyn von der Royal Society aus London zuletzt ein Exemplar in den Gewässern von Ibiza dokumentiert. Seitdem war vom «Glaucus atlanticus» keine Spur mehr zu sehen – bis jetzt.
Der Klimawandel könnte dazu führen, dass sich noch mehr der Tierchen im Mittelmeer niederlassen. Denn im warmen Gewässer fühlt sich der «Drache» pudelwohl.
Tierchen ernähren sich von hochgiftigen Quallen
So schön und fabelhaft die Tierchen auch aussehen, Badegäste sollten sich vor ihnen in Acht nehmen: Weil sie sich von hochgiftigen Quallen ernähren – wie zum Beispiel die Portugiesischen Galeere – sind die Tierchen ebenfalls bei Kontakt giftig.
Das Gift einer Portugiesischen Galeere führt bei Kontakt zu roten, schmerzenden Striemen auf der Haut und im schlimmsten Fall zu einem allergischen Schock. Bislang sind allerdings keine Fälle bekannt, in denen der Kontakt mit dem «Blauen Seedrachen» ähnlich schlimme Folgen bei Menschen hatte.
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Dennoch: Bei einer Sichtung der Tierchen solle man kein Risiko eingehen. Besser die Schnecke in Ruhe lassen und den Bademeister vor Ort informieren.