Los Angeles

US-Polizei verhaftet Schweizer Bodybuilder wegen «Geisterwaffen»

· Online seit 20.09.2022, 10:25 Uhr
Er betreibt sein eigenes Fitness-Imperium – nun sitzt der Schweizer C.B.* in einem Gefängnis in Kalifornien. Der 30-Jährige soll sogenannte «Ghost Guns», eigens hergestellte Handfeuerwaffen, gebunkert haben. Nun drohen ihm mehrere Jahre Haft.
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«Eine Task Force hat zwei Verhaftungen vorgenommen und ein umfangreiches Versteck mit illegalem Material zur Herstellung von Waffen sichergestellt», schreibt das Los Angeles Police Departement (LAPD) am 8. September in einer Medienmitteilung. «Ein ausländischer Staatsangehöriger hatte versucht, elf ‹Geisterwaffen› illegal auszuführen.» Nun stellt sich heraus: Der Verhaftete ist Schweizer Staatsbürger. Er heisst C.B.*, kommt aus dem Raum Basel und ist 30-jährig.

Warum und seit wann er sich in Los Angeles aufgehalten hat, ist unklar. Es ist möglich, dass sich B. illegal in den USA befand – in der Medienmitteilung steht, dass er keinen Einwanderungsstatus gehabt habe. Gekannt hat er aber mit Bestimmtheit einen 54-Jährigen namens M.V.*, der im Zuge der Razzia ebenfalls verhaftet wurde.

Er führte ein Fitness-Imperium

Auf seinem noch aktiven Instagram-Profil ist denn auch ein gemeinsames Foto von B. und V. aus einem Fitnesscenter zu finden: «Ich bin so dankbar, einen Bruder wie dich zu haben, auf den ich zählen kann», schreibt B. unter dem Bild. Stichwort Fitnesscenter: In solchen war B. regelmässig anzutreffen – der Schweizer ist nämlich dreifacher Schweizer Meister im Bodybuilding.

So steht es auf seiner Website, über die er seine eigene Fitness-Marke vertreibt. Im Angebot sind diverse Accessoires und Dienstleistungen, von Trainerhosen bis hin zum Personal Training, das 120 Franken die Stunde kostet. Seine eigene Firma, die B. wohl zwecks dafür gegründet hat, ist im Handelsregister als Erbringer von Dienstleistungen im Sport-, Fitness- und Sicherheitsbereich eingetragen.

Es drohen mehrere Jahre Haft

B. scheint in der Schweiz mit beiden Beinen im Leben gestanden zu haben – wie lässt sich die Festnahme in Los Angeles also erklären? Warum hat er selbst «Geisterwaffen» hergestellt? Und: was passiert nun mit ihm? Sein Kollege V. ist derzeit wieder auf freiem Fuss, wie seine Instagram-Storys belegen. B.s Konto hingegen ist derzeit inaktiv. Laut «20 Minuten» hat das Eidgenössische Amt für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitgeteilt, dass weitere Abklärungen «im Gang» seien.

Im Falle einer Verurteilung drohen den beiden Gefängnis. Laut kalifornischem Gesetz kann die illegale Herstellung der sogenannten «Geisterwaffen» acht Jahre mit sich ziehen. Ausländische Staatsangehörige ohne Einwanderungsgenehmigung müssen bei Verstössen gegen Waffengesetze gar mit zehn Jahren Gefängnis rechnen.

*Namen der Redaktion bekannt

(mhe)

veröffentlicht: 20. September 2022 10:25
aktualisiert: 20. September 2022 10:25
Quelle: Today-Zentralredaktion

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