Erstürmung des Parlaments befürchtet

Sri Lankas neuer Präsident verhängt Ausnahmezustand

· Online seit 13.07.2022, 13:15 Uhr
Sri Lankas frisch ernannter Übergangspräsident Ranil Wickremesinghe hat angesichts anhaltender Proteste den Ausnahmezustand erklärt und eine Ausgangssperre verhängt. Stunden zuvor war Ex-Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland geflohen.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Er reagiere damit auf Geheimdienstberichte über eine drohende Erstürmung unter anderem des Parlaments und des Büros des Premierministers, sagte er am Mittwoch in einer aufgezeichneten Fernseh-Botschaft.

Stunden zuvor war Präsident Gotabaya Rajapaksa ins Ausland geflohen. Wickremesinghe (73), bis dahin Premierminister, wurde zum geschäftsführenden Staatschef des südasiatischen Landes ernannt, wie Parlamentspräsident Mahinda Yapa Abeywardena im Fernsehen mitteilte.

Schwerste Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit

Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern durchlebt die schwerste Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien 1948. Die Wut der Demonstranten speist sich unter anderem aus dem seit Monaten bestehenden Mangel an Treibstoff und Gas zum Kochen, aber auch aus fehlenden Medikamenten und Lebensmitteln.

Am Wochenende hatte eine Menschenmenge unter anderem den Präsidentenpalast gestürmt und besetzt und die private Residenz des damaligen Premiers Wickremesinghe in Brand gesteckt.

(sda/osc)

veröffentlicht: 13. Juli 2022 13:15
aktualisiert: 13. Juli 2022 13:15
Quelle: Today-Zentralredaktion

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