USA

Oberstes US-Gericht kippt liberales Abtreibungsrecht

24.06.2022, 17:56 Uhr
· Online seit 24.06.2022, 16:45 Uhr
Der mehrheitlich konservativ besetzte Supreme Court macht mit seiner Entscheidung am Freitag den Weg für schärfere Abtreibungsgesetze frei - bis hin zu kompletten Verboten in einzelnen Bundesstaaten.
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Der Oberste Gerichtshof der USA ermöglicht den Bundesstaaten ein schärferes Abtreibungsrecht als bisher. Es revidiert einen Entscheid von «Roe v. Wade» von 1973, der Frauen eine Abtreibung erlaubte, solange ein Fötus nicht lebensfähig sei. Damit treten die Abtreibungsgesetze der einzelnen Bundesstaaten in Kraft. In mindestens 13 Bundesstaaten sind Abtreibungen somit weitgehend illegal.

Millionen von Frauen in den USA werden das gesetzliche Recht auf Abtreibung verlieren, nachdem der Oberste Gerichtshof ein 50 Jahre altes Urteil aufgehoben hat, das sie landesweit legalisierte, wie es BBC berichtet. Das Gericht hob die wegweisende Entscheidung von «Roe v. Wade» auf, Wochen nachdem ein beispielloses durchgesickertes Dokument nahelegte, dass es dies befürwortete.

Neue Beschränkungen erwartet

Die Entscheidung sieht nun vor, es den Bundesstaaten zu überlassen, wie sie ihr Abtreibungsrecht regeln. Dies gilt als besonders drastisch. Einige Staaten haben bereits Gesetze vorbereitet, die sofort in Kraft treten können, wenn die bisherige Rechtssprechung kippt - sogenannte Trigger Laws. Es sind vor allem die erzkonservativen Staaten im Süden und mittleren Westen, die Abtreibung ganz oder fast komplett verbieten wollen.

Insgesamt wird erwartet, dass der Zugang zu Abtreibungen für etwa 36 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter gesperrt wird, wie es im Bericht weiter heisst.

(joe/sda)

veröffentlicht: 24. Juni 2022 16:45
aktualisiert: 24. Juni 2022 17:56
Quelle: Today-Zentralredaktion

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