Neujahr

Herziger Brauch oder verrückte Tradition? So feiert die Welt Silvester

01.01.2024, 13:24 Uhr
· Online seit 31.12.2023, 08:22 Uhr
Dass in Italien rote Unterwäsche in der Silvesternacht Pflicht ist, weiss man mittlerweile. Aber wo gilt die Regel, dass an Neujahr nicht mal der Abfall nach draussen gebracht werden darf und wo stellt man einen Koffer vor die Tür?
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Während in der Schweiz, oder zumindest in Bern, grauslig verkleidete Knaben von weiss-gewandeten «Glöggelern» verfolgt werden, trägt man in Italien rote Unterwäsche zum Jahreswechsel.

Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt die Farbe Rot in China. Hier beginnt das neue Jahr aber erst ab dem 22. Januar. Viel Krach soll neben der Signalfarbe zusätzlich helfen, ein gutes Neues einzuläuten.

Auch in Thailand wird vielerorts das chinesische Neujahr gefeiert. Wie viel Krach dabei involviert ist, durfte die Autorin 2017 selber erleben. Im Ort Bo Phut, auf der thailändischen Insel Koh Samui, wurde sie eines Morgens von ohrenbetäubendem Krach geweckt. Sie öffnete daraufhin die Fenster und die Rollos, um zu sehen, ob auf den Strassen gerade Krieg ausgebrochen ist, oder was sonst für den Lärm, den Gestank nach Verbranntem und den Rauch verantwortlich ist.

Kein Krieg, keine defekte Stromleitung, sondern der Inhaber des Souvenirstandes auf der anderen Strassenseite, der das neue Jahr zelebrierte. Mit Feuerwerkskörpern und einem Eimer aus Blech. Happy New Year!

Ebenfalls aus China stammt der Brauch, dass ledige Frauen Mandarinen ins Meer werfen. Die Früchte sollen Männer zum Heiraten anlocken.

Speziell geweckt werden auch Kinder in Griechenland. An Silvester hängt man sich Zwiebeln an die Haustür und am Neujahrsmorgen klopft man den Kindern damit auf den Kopf, um sie zu wecken.

In den USA gilt die Regel, dass zu Neujahr nichts das Haus verlassen soll. Nicht mal der Abfall soll rausgestellt werden, das bringt Unglück.

So ziemlich das Gegenteil macht man in Mexiko. Dort stellen viele Menschen einen Koffer vor die Haustür oder rennen mit den Koffern um Mitternacht ums Haus. Das soll die Chance auf Ausflüge und Reisen im neuen Jahr erhöhen. Überhaupt nehmen die Mexikanerinnen und Mexikaner den Jahreswechsel ziemlich ernst.

Ein Glas Wasser auf die Strasse zu schütten soll Tränen und Sorgen fernhalten, mit jedem der zwölf Glockenschläge sollen vor Mitternacht 12 Trauben gegessen werden und auch hier hat die Farbe der Unterwäsche einen Einfluss aufs neue Jahr. Die sollte gelb oder rot sein. Feiert man nach einer weiteren Tradition, sollten mit einem Besen zu den zwölf Glockenschlägen schlechte Erfahrungen und Dinge aus dem Haus gewischt werden. Will man allen Traditionen gerecht werden, könnte das ziemlich stressig werden.

Auf den Philippinen wird es zum Jahresende nochmals sportlich. Um ihr Wachstum anzuregen, sollen die Menschen so oft wie möglich in die Luft springen. Ausserdem kommen in alle Hosen- und Jackentaschen Münzen, das garantiert im neuen Jahr Wohlstand.

Hüpfen ist auch in Dänemark Tradition. Warum auch sitzend ins neue Jahr gleiten? Hier ist es üblich, Punkt Mitternacht vom Sofa oder von einem Stuhl zu springen. Na dann: Hals- und Beinbruch.

In einigen lateinamerikanischen Ländern wie Venezuela, Chile und Argentinien ist es Brauch, dass Singles um Mitternacht unter einen Tisch kriechen. Das soll fürs neue Jahr Glück bei der Partnersuche bringen. Während die anderen klatschen, kriechen die Singles auf allen vieren von einem Ende des Tisches zum anderen.

Das Ding mit den 12 Trauben wird auch in Spanien praktiziert. Pro Glockenschlag, also pro Sekunde, wird vor Mitternacht eine gegessen. Da sich aber immer wieder Menschen an den Trauben verschlucken, schlagen die Glocken des Turms «Casa de Correos» in Madrid nicht mehr im Sekundentakt, sondern nur noch alle drei Sekunden. Dafür muss die Uhr kurz vorher umgestellt werden.

Und wie feierst du Silvester oder welche Traditionen kennst du? Erzähle es uns in den Kommentaren.

veröffentlicht: 31. Dezember 2023 08:22
aktualisiert: 1. Januar 2024 13:24
Quelle: Today-Zentralredaktion

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