Mit der Blockade der Zufahrtsstrassen zu zwei Grenzübergängen nach Serbien hatten die kosovarischen Serben gegen neue Modalitäten bei den Grenzkontrollen im Kosovo protestiert.
Demnach müssen sich Personen, die sich an der Grenze mit serbischen Personaldokumenten ausweisen, seit Montag eine zusätzliche Bescheinigung der kosovarischen Grenzpolizei ausstellen lassen. Auch serbische Kfz-Kennzeichen werden nicht mehr anerkannt. Pristina versteht dies als Gegenmassnahme dafür, dass das Nachbarland Serbien seit mehreren Jahren kosovarische Dokumente nicht anerkennt.
Spannungen am Sonntag
Am Sonntag war es wegen der neuen Grenzregelungen in dem überwiegend von Serben bewohnten Nord-Kosovo zu Spannungen gekommen. Militante Aktivisten verbarrikadierten die Strassen nach Jarinje und Brnjak mit schweren Baumaschinen. Kosovarische Polizisten wurden beschossen.
In der Nacht zum Montag schalteten sich internationale Diplomaten ein. Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti erklärte daraufhin, dass die Umsetzung der neuen Verordnung für einen Monat ausgesetzt werde, sobald die militanten Serben die Strassenbarrikaden beseitigen.
Das heute fast ausschliesslich von Albanern bewohnte Kosovo gehörte früher zu Serbien. 2008 erklärte es sich für unabhängig. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit des Kosovos nicht an und beansprucht dessen Staatsgebiet für sich. Im Rahmen der internationalen Mission ist auch die Bundeswehr seit 1999 im Kosovo stationiert.
(sda/osc)