Afghanistan

Dürre in Afghanistan lässt Zuspitzung der Hungerkrise befürchten

· Online seit 22.03.2022, 12:28 Uhr
Hilfsorganisationen haben vor einer Zuspitzung der Hungerkrise in Afghanistan gewarnt. Wegen der anhaltenden Dürre sei die Anbaufläche für Winterweizen in dem von jahrzehntelangem Krieg gezeichneten Land stark zurückgegangen.
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Das teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) am Dienstag mit. Etwa die Hälfte der Fläche, auf der sonst im Frühjahr geerntet werden könne, liege brach.

Millionen Bauernfamilien hätten bereits im vergangenen Jahr wegen der Trockenheit ihre Ernte verloren, sagte Mawlawi Mutiul Hak Chalis, der amtierende Präsident des afghanischen Roten Halbmonds. «Ohne Saatgut im Boden wird es im Frühjahr und im Sommer keine Ernte geben, und das führt zur echten Gefahr einer Hungersnot in ganz Afghanistan, wo schon jetzt fast 23 Millionen Menschen nicht in der Lage sind, sich täglich selbst zu ernähren», fügte er hinzu. Der Rote Halbmond benötige etwa 65 Millionen Schweizer Franken (rund 63 Millionen Euro) für schnelle Hilfe etwa für Gesundheitsversorgung und Wiederaufbau.

Afghanistan leidet unter einer der schwersten Dürren der zwei vergangenen Jahrzehnte. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wirtschaft nach dem chaotischen Abzug der USA und ihrer Verbündeten sowie der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im August 2021 eingebrochen ist. Zudem wurden ein Grossteil der Hilfen für das geschätzt 37 Millionen Einwohner zählende Land eingestellt und Reserven der Zentralbank eingefroren. Der UN zufolge haben inzwischen rund 95 Prozent der Bevölkerung nicht ausreichend zu essen.

veröffentlicht: 22. März 2022 12:28
aktualisiert: 22. März 2022 12:28
Quelle: sda

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