Jim Knopf in Not

Augsburger Puppenkiste steht vor ungewisser Zukunft

· Online seit 04.03.2023, 13:19 Uhr
Kurz nach dem 75. Jubiläum steht das Marionettentheater vor dem finanziellen Ruin. Ob es weitergehen kann, ist laut dem langjährigen Leiter ungewiss.
Anzeige

Die Augsburger Puppenkiste feierte am 26. Februar ihr 75-jähriges Bestehen. Vielen Menschen verbinden die Puppenkiste mit Kindheitserinnerungen. Berühmt wurde die Puppenkiste durch die Verfilmungen von «Jim Knopf» oder «Urmel aus dem Eis».

Nun wird bekannt, dass die Firma vor dem finanziellen Aus steht. Das sagt Klaus Marschall, der die Puppenkiste seit 30 Jahren führt, in einem Podcast der «Augsburger Allgemeine».  «Wir wissen heute noch nicht, ob wir Corona überstanden haben», sagt Marschall. Während der Pandemie musste die Augsburger Puppenkiste für 20 Monate dicht machen und die Angestellten in Kurzarbeit schicken.

Spätfolgen von Corona

Wie sich das auf die Finanzen ausgewirkt hat, ist noch unklar. «Das wird sich zeigen, wenn diese ganzen staatlichen Hilfen, die geflossen sind, abgerechnet sind», so Marschall. Momentan befasse sich ein Steuerberater mit den Rückzahlungen. «Ich kann heute noch nicht sagen, in welcher Form die Puppenkiste weiter existieren wird und kann.»

Kaum Geld vom Staat

Grund für die Misere sei zudem die geringe Hilfe aus öffentlicher Hand. «Wir haben zuletzt etwa fünf Euro an öffentlichen Zuschüssen pro Zuschauer bekommen», sagt Marschall im Interview. Dies sei um ein Vielfaches weniger als das, was andere Theater und Kultureinrichtungen erhalten würden.

Doch Marschall ist bestrebt, eine Lösung zu finden, damit die Puppenkiste weiter existieren kann. «Im Moment wissen wir noch nicht, wie das aussieht.»

«Wir leben noch!»

Ist alles doch nicht so schlimm? Am Freitag meldet sich die Augsburger Puppenkiste mit einem Facebook-Post zu Wort: «Hallo! Wir leben noch! In der Puppenkiste hat niemand behauptet, dass wir kurz vor dem ‹Aus› stehen! Wir können nur im Moment die Zukunft nicht so rosarot malen, wie es die Medien gerne hätten.» Dass getitelt werde, die Puppenkiste stehe vor dem Aus, sei «reichlich übertrieben».

Aktuell würden sie viele Hilfsangebote erreichen, die sie im Moment noch gar nicht benötigen oder gar in Anspruch nehmen wollen. «Wir werden zunächst intensive Gespräche mit unseren bisherigen Förderern, der Stadt Augsburg und dem Freistaat Bayern führen, denen unsere Förderanträge erst seit kurzem vorliegen.»

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 4. März 2023 13:19
aktualisiert: 4. März 2023 13:19
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch