Das ganze Drama begann mit einem Streit auf einer Treppe bei einem Strand auf Phuket in Thailand Ende Februar 2024. Eine einheimische Ärztin war mit Freunden am öffentlichen Strand unterwegs und suchte nach einer Sitzgelegenheit, als sie müde geworden war.
Deshalb nahm sie auf einer Treppe mit wenigen Stufen, die vom Strand zu einer Villa führt, Platz. Der Aargauer Auswanderer, der in der Villa wohnt, war darüber gar nicht amüsiert. Der Vater der Ärztin berichtete später auf Facebook über den Vorfall und erklärte, dass der Schweizer seine Tochter beschimpft und in den Rücken getreten habe. Die Szene filmte der aus dem Aargau stammende Mann mit seinem Handy.
Quelle: 20 Minuten / News-Scout / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris
Gegenüber «20 Minuten» gab der 45-Jährige nach dem Vorfall dann zu, dass er aufgrund des Vorfalls etwas lauter wurde. Zu einem Tritt in den Rücken sei es aber nie gekommen. «Ich bin gestolpert und habe die Frau ganz leicht mit dem Fuss am Rücken touchiert», gab der Auswanderer Anfang März bekannt.
Treppen-Eklat führte zu Demonstration
Der Vorfall beschäftige dann auch die ganze Insel Phuket. Einwohnerinnen und Einwohner der Ferieninsel demonstrierten und machten ihrem Ärger über die für Hotels oder Privateigentümer abgesperrten Strandabschnitte Luft.
Aufenthaltsbewilligung in Gefahr
Und als wäre das nicht schon genug Ärger für den Auswanderer aus dem Aargau, folgte wenige Tage bereits der nächste Schock. Die thailändische Einwanderungspolizei entschied, dass der 45-jährige Schweizer das Land verlassen müsse und sein Visum widerrufen werde. Das sagte der stellvertretende Polizeisprecher Pariya Klikasorn einen Tag nach den Protesten gegenüber der thailändischen Newsplattform «Khaosod».
Und weil schlechte Nachrichten nur selten alleine kommen, folgte wenige Tage später die nächste Hiobsbotschaft. Der Aargauer verlor laut der «Bangkok Post» neben seiner Waffenlizenzen auch noch die Lizenz für seine Elefantenstiftung, wo er verletzten Elefanten eine zweite Chance gab. Der Gouverneur von Phuket sagte damals, dass die Ermittler den Verdacht hegen, dass die Stiftung für illegale Zwecke genutzt werde.
Ende gut, alles gut?
Jetzt kam offenbar alles anders. Denn wie das thailändische Newsportal «The Phuket News» am Dienstag berichtet, wurde der 45-Jährige nun vom zuständigen Gericht in Phuket überraschend freigesprochen. Das Gericht argumentierte offenbar, dass der Auswanderer aus dem Aargau im Zweifelsfall als unschuldig befunden werden soll. Die Anklage wegen Körperverletzung ist somit erledigt. Oder doch nicht? Denn der Vater der Ärztin gab gegenüber dem Newsportal bekannt, dass seine Tochter weitere rechtliche Schritte in Erwägung ziehe. Im Moment sei sie dazu aber nicht bereit. Deshalb äusserte sie sich auch nicht persönlich zum Gerichtsurteil. Der Aargauer Auswanderer darf jetzt aber weiterhin auf Phuket leben.
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