Sieht es so künftig in Zürich aus?
Quelle: ZüriToday / Robin Luijten
Hinter dem Video steckt die Organisation «Freie Landschaft Zürich». Der Verein wurde im Februar dieses Jahres gegründet, um sich gegen den Bau von industriellen Windturbinen zu stellen sowie Natur und Bevölkerung im Kanton Zürich zu schützen.
Unrealistische Visualisierungen
Natur und Bevölkerung schützen – das klingt erst einmal nach einer sinnvollen Vereinstätigkeit. In einer Mitteilung schreibt die Organisation: «Wie in vielen anderen Regionen der Schweiz formiert sich auch im Kanton Zürich Widerstand gegen industrielle Windkraftanlagen, welche als scheinbar nachhaltige Stromerzeuger Gesundheit und Wohlbefinden der Bevölkerung beeinträchtigen, die Landschaft verschandeln, die Natur gefährden und Vögel und Fledermäuse töten.»
Harsch formuliert. Handelt es sich um Angstmacherei? Denn dem Kanton sind die Interessen von Mensch und Umwelt sehr wohl bewusst. Auf Anfrage schreibt die kantonale Baudirektion: «Der Kanton erstellt derzeit Planungsgrundlagen, um geeignete Gebiete für Windeneregieanlagen zu ermitteln und sie mittelfristig (2023) in den kantonalen Richtplan zu bringen. Dies selbstverständlich auch unter Berücksichtigung des Natur- und Landschaftsschutzes.»
Zürich ist kein Windkanton
So hiess es in einer Studie 2013 zum Windpotenzial im Kanton Zürich. Möglichkeiten zur Nutzung von Windenergie seien vorhanden, die kantonale Energieplanung rechnet jedoch nur mit etwa vier bis sechs Anlagen, die bis ins Jahr 2050 tatsächlich realisiert werden.
Also doch keine Reihe von Windturbinen auf dem Pfannenstiel und der Albiskette? «Die Visualisierungen sind nicht realistisch», sagt Dominik Bonderer von der kantonalen Baudirektion. «Das Potenzial der erneuerbaren Energie muss deutlich stärker genutzt werden. Daran führt – nicht erst seit dem Ukraine-Krieg – kein Weg vorbei.» Das betreffe auch den Kanton Zürich sowie die Windenergie. Konkretere Angaben dazu sollen im Herbst 2022 erfolgen.