Nik Hartmann

«Die Wunde musste mit acht Stichen genäht werden»

· Online seit 06.09.2022, 21:36 Uhr
Beim Freestyle Skispringen in der Reisesendung «Abenteuerlustig» verunfallte Nik Hartmann. Im Interview erzählt er, wie es dazu kommen konnte und warum er selbst die Verletzung zuerst gar nicht bemerkte.

Quelle: 3+

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Nik, wie geht es dir gerade?

Es geht mir den Umständen entsprechend gut. Die Wunde ist noch nicht ganz verheilt. Sie befindet sich noch im Zustand der Heilung.

Wie schlimm ist die Wunde?

Ich zog mir unter dem Neoprenanzug eine Platzwunde zu. Mit acht Stichen musste sie genäht werden. Ich hatte Schwein gehabt.

Erinnerst du dich noch daran, wie es genau zum Unfall kam?

Die ersten beiden Sprünge von der Schanze verliefen problemlos. Weil die Trainerin sagte, dass ich tiptop gesprungen sei, wollte ich beim dritten Sprung etwas mehr wagen und eine Grätsche probieren. Dabei verlor ich das Gleichgewicht und knallte mit einem Ski auf die Kante des Schanzentischs. Es ist seltsam, dass mir das passierte. Zumindest auf den Skis im Schnee waren Grätschen nie ein Problem für mich gewesen.

Was wurde dir zum Verhängnis?

Ich glaube es lag daran, dass ich vor lauter Konzentration auf die bevorstehende Grätsche das Gleichgewicht verlor.

Hattest du nach dem Unfall grosse Schmerzen?

Nein, ich war so voller Adrenalin, dass ich zuerst kaum Schmerzen hatte. Als ich im Schwimmbecken landete und den Neopren auszog, bemerkte ich die Wunde noch gar nicht. Zucco rief dann aber «Wäh, wäh, wäh!». Erst da realisierte ich, dass etwas nicht stimmen musste. Am linken Oberschenkel entdeckte ich dann eine riesige Fleischwunde. Es brannte wie verrückt.

Musstest du ins Spital?

Der lokale Sanitäter im Sportzentrum stellte fest, dass ein Pflästerli und etwas Merfen nicht reichten und alarmierte die Ambulanz. Es bestand Infektionsgefahr. Die Ambulanz meldete aber, dass sie erst in 20 Minuten vor Ort sein werde. Darauf packte mich meine Produktionsleiterin ins Auto und fuhr mit mir ins Spital. Schliesslich musste auch untersucht werden, ob zum Beispiel meine Wirbelsäule Schäden davon getragen hatte. Zum Glück war das aber nicht der Fall. Im Nachhinein kann ich den Unfall aber immer noch kaum fassen.

Warum nicht?

Sowas ist mir in meiner ganzen TV-Karriere noch nie passiert. Ich war für TV-Serien schon auf 4000ern, erlebte brenzlige Lawinensituationen im hochalpinen Gebirge, kletterte Höhlen hoch und machte anspruchsvolle Mountainbike-Touren: All das schaffte ich immer unfallfrei.

Bist du ein risikofreudiger Mensch?

Wenn mich ein Profi begleitet, lasse ich mich gerne ins Risiko führen. Nicht risikofreudig bin ich aber, wenn es um Leib und Leben geht. Sonst bei Entscheidungen im Leben würde ich mich aber als mutig bezeichnen.

Der Unfall im Sportzentrum war ein Tiefpunkt der dritten Staffel. Gab es auch einen Höhepunkt?

Das Tessin an und für sich ist für mich ein Höhepunkt. In dieser Region kann man rein geografisch alles machen – von alpinen bis mediterranen Aktivitäten. Ein besonderes Highlight ist für mich aber die letzte Aufgabe, die Zucco und ich meistern mussten. Wir hatten zwei Stunden Zeit, um ein Instrument zu lernen, mit dem wir am Ascona Jazz Festival auftreten sollten. Ich kann nur sagen: Wir sprengten die Bühne.

Die dritte Staffel von «Abenteuerlustig» läuft jeden Dienstag um 20.15 Uhr auf 3+.

veröffentlicht: 6. September 2022 21:36
aktualisiert: 6. September 2022 21:36
Quelle: Today-Zentralredaktion

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