Aberglaube

Ständig Pech am Freitag, dem 13.? Das bildest du dir ein

· Online seit 13.01.2023, 11:23 Uhr
Heute Morgen schon versehentlich den Kaffee verschüttet? Den Zug verpasst? Kein Wunder, heute ist schliesslich Freitag, der 13. Doch woher kommt eigentlich der Aberglaube und glaubt überhaupt jemand daran?
Anzeige

Theorien und Indizien, wieso der Freitag, der 13., im westlichen Raum als Unglückstag gilt, gibt es einige. So ist die 13 beispielsweise die Unglückszahl in der nordisch germanischen Mythologie. Die Zwölf hingegen ist in vielen Kulturen eine heilige Zahl: zwölf Monate, zwölf Apostel, zwölf Personen am letzten Abendmahl von Jesus. Der 13., der dazukam, war Judas. Er verriet Jesus und brachte Unglück.

Für Eva und Jesus war ein Freitag tödlich

Und auch dem Freitag eilt nicht unbedingt sein guter Ruf voraus, zumindest mit Blick auf die Bibel. Adam und Eva sollen am Freitag von der verbotenen Frucht gekostet haben. Und Jesus wurde an einem Freitag – dem Karfreitag – gekreuzigt.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass der Aberglaube auf einen Börsencrash in den USA zurückgeht. Dieser fand am 13. Oktober 1929 statt – einem Freitag. Allerdings: Der Crash begann schon an einem Donnerstag, ganz korrekt ist diese These also nicht.

Gleich viele Trauungen und Unfälle

Ob es nun an Judas oder dem Börsencrash liegt: Sein negatives Image wird der Freitag, der 13., seit Jahren nicht los. Offenbar scheint das aber zumindest Heiratswillige nicht zu interessieren. Wie das Zivilstandsamt der Stadt Zürich auf Anfrage verrät, unterscheide sich der Freitag, der 13., nicht von anderen Tagen im Januar. Auch bei der Kantonspolizei Zürich ist der Freitag, der 13., ein Tag wie jeder andere auch: «Subjektiv können wir aber keine Zunahme von Notrufen, Verkehrsunfällen etc. im Zusammenhang mit der Kombination Wochentag und Datum feststellen», heisst es von Florian Frei von der Medienstelle auf Anfrage.

Swiss verbannt Reihe 13 aus den Flugzeugen

Auch Fluggäste scheinen laut der Swiss wenig abergläubisch zu sein. «Wir stellen für solche Tage, an denen der 13. auf einen Freitag fällt, keine besonderen Auswirkungen auf das Buchungsverhalten fest, im Vergleich zu anderen Freitagen», erklärt Silvia Exer-Kuhn, Mediensprecherin der Swiss. Trotzdem: Einen Flug in Reihe 13 möchte man bei der Swiss niemandem zumuten. «In unseren Flugzeugen gibt es, wie bei einigen anderen Airlines auch, keine Reihe 13, da in unserem Kulturkreis die Zahl oft negativ behaftet ist und als Unglückszahl gilt.»

Versicherung gibt Entwarnung

Besonders ausführlich beschäftigt sich die Zurich Versicherung Gruppe Deutschland mit dem Freitag, dem 13. Das Unternehmen wertet die eigene Schaden-Statistik jährlich unter diesem Aspekt aus, «um dem Aberglauben mit klarer Mathematik zu begegnen.» Zuletzt geschah dies im Mai 2022, mit einem klaren Ergebnis. «Die Zahl der Schadenfälle, die an einem Freitag, dem 13., gemeldet wurden, liegen im langjährigen Mittel auf einem ähnlichen Niveau wie an allen anderen Freitagen», lässt sich Bernd O. Engelien, Sprecher der Zurich Gruppe Deutschland im Bericht zitieren. Eine Anfrage beim Unternehmen, ob diese Daten so auf die Schweiz übertragbar sind, blieb unbeantwortet.

Schwarze Katzen bleiben unbeliebt

Der Freitag, der 13., ist bei weitem nicht der einzige Aberglaube, der in der westlichen Hemisphäre bekannt ist. Schwarze Katzen gelten als Unglücksbotinnen und haben es gerade in Tierheimen nicht immer einfach, ein Plätzchen zu finden. Dies liegt laut einem Tierheim und einer Tierschutzorganisation aber an etwas anderem: Social Media. So seien schwarze Katzen schwieriger zu fotografieren, was bei der Selfie-Kultur eine Rolle spielen könne.

veröffentlicht: 13. Januar 2023 11:23
aktualisiert: 13. Januar 2023 11:23
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch