Grosses Geschäft

So viel verdienen Instagram und Co. mit unseren Nutzerdaten

· Online seit 26.11.2022, 07:18 Uhr
Warum sind unsere Nutzerdaten für die Social-Media-Plattformen so wichtig? Weil sich damit Geld verdienen lässt, und zwar eine Menge. Jede einzelne Minute zählt hierfür.
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Den ganz normalen Instagram-User mag nicht weiter interessieren, was mit seinen persönlichen Daten geschieht, nachdem er sie beim Registrieren erstmal preisgegeben hat. «Es sind ja bloss ein Name und ein Geburtsdatum», so die geläufige Annahme. Für den User selbst mag das stimmen – doch für die Tech-Konzerne selbst sind Daten wie Gold.

Werbung kommt direkt an Zielgruppe

Die Daten, die gesammelt werden, helfen den Plattformen nämlich, die Werbekampagnen von Unternehmen möglichst effektiv auszuspielen. Je besser man das Nutzerverhalten, die Vorlieben und die biografischen Eckdaten der User kennt, desto gezielter kann man einen Werbepost oder -video zu einem konkreten Zeitpunkt an eine konkrete Zielgruppe liefern.

Die zahlenden Unternehmen schätzen das natürlich – und kaufen dadurch noch mehr Werbung. Und so lässt sich mit jeder einzelnen Nutzer-Information eine Menge Geld verdienen. Hinzu kommt, dass Meta (dazu gehören unter anderem Facebook und Instagram) oder TikTok die Daten auch schlicht an Dritte verkaufen.

Plattformen setzen Milliardenumsätze um

Nun, von wieviel Gewinn reden wir denn konkret? Das Software-Unternehmen «heyData» hat zusammen mit Datenanalysten genau ausgerechnet, wie jede Minute, die ein einzelner User auf der jeweiligen Plattform verbringt, monetarisiert werden kann.

Ein Beispiel: Die durchschnittliche tägliche Bildschirmzeit auf Instagram beträgt 29 Minuten. In einer Minute wird pro Nutzer zwei Rappen verdient. Tönt nicht nach viel, doch rechnet man dies mal 29, kommt man bereits auf knapp 60 Rappen – pro User. Instagram hat deren zwei Milliarden. So beträgt der Umsatz 1,2 Milliarden Franken – pro Tag.

Verweildauer auf YouTube muss 5 Minuten betragen

Instagram ist hierbei allerdings der Klassenprimus. Bei YouTube oder bei TikTok etwa sind zwar die jeweiligen durchschnittlichen Bildschirmzeiten höher (44 beziehungsweise 32 Minuten), die einzelne Minute pro User hat aber einen tieferen Wert (0,2 Rappen beziehungsweise 0,6 Rappen).

Hinzu kommt, dass die Bildschirmzeit eines Users bei Twitter, TikTok und Snapchat mindestens zwei Minuten täglich betragen muss – vorher kann kein Rappen umgesetzt werden. Bei YouTube liegt die Mindestzeit gar bei fünf Minuten, wie «heyData» berichtet. Nichtsdestotrotz verdienen auch sie eine Unmenge an Datengeld.

veröffentlicht: 26. November 2022 07:18
aktualisiert: 26. November 2022 07:18
Quelle: Today-Zentralredaktion

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