Schimmel-Alarm: Welche Mittel helfen wirklich?
Schimmel in den eigenen vier Wänden ist ein riesen Ärgernis. Nicht nur, dass Schimmelpilze die Gesundheit angreifen, sondern auch die Bausubstanz der Gebäude beschädigen können. Die abgegebenen Pilzsporen reizen besonders Augen, Atemwege und die Haut, das wiederum zu einer chronischen Bronchitis oder zu Asthma führen kann. Zusätzlich können sich auch Allergien entwickeln. Daher gilt, wenn der Pilz an kleinen Stellen und nur oberflächlich auftritt, kannst du den selbst entfernen. Aber viele der bekannten chemischen Keulen aus Drogerie und Baumarkt sind dafür nur bedingt zu empfehlen, genauso wenig wie Essig hier besonders hilfreich wäre.
Essig gilt als zusätzliche Nährstoffquelle für den Schimmelpilz
Denn zum einen wirken chlorbasierte Anti-Schimmel-Mittel nur kurzfristig und oft auch nur oberflächlich. Sie bleichen den Fruchtkörper des Schimmelpilzes, zerstören aber nicht den eigentlichen Kern. Zum anderen gehen die gegen den Schimmel wirkenden Inhaltsstoffe in die Raumluft über. Damit wirken sie nicht nur gegen Schimmel, sondern greifen auch die am gesunden Menschen lebenden schützenden Pilze an. Und das gilt es zu vermeiden.
Auch Essig hilft nur oberflächlich. Hinzu kommt, dass Schimmelpilze das im Essig enthaltene Acetat verstoffwechseln können. Das bedeutet: Essig bildet also sogar noch eine zusätzliche Nährstoffquelle für Schimmel und lässt ihn so munter weiterwachsen.
Was hilft jetzt konkret beim Schimmelbefall
Für die Beseitigung eines akuten Schimmelbefalls nimmst du am besten Wasserstoffperoxid. Das Mittel wird auch in der Medizin zur Desinfektion oder auch als Bleichmittel eingesetzt. Diese fünf-prozentige Wasserstoffperoxid-Lösung wird in der Apotheke oder gut sortierten Drogeriemärkten angemischt. Ebenso dort erhältlich und ähnlich wirksam in der Anwendung ist 70- bis 80-prozentiger Alkohol oder auch Isopropanol. Hochprozentiger Isopropyl-Alkohol ist weniger reizend und der Geruch verfliegt schneller als der von Chlor. Dafür die Oberflächen bis etwa 50 Zentimeter um die befallene Stelle hinaus mit Wasserstoffperoxid oder Alkohol mit einem weichen, breiten Pinsel bestreichen. Danach rund eine Stunde warten, anschliessend die Oberflächen mit feuchtem Tuch abwischen und dann nur noch warten, bis alles wieder trocken ist. Und natürlich: Das Lüften nicht vergessen.
Ist die Fläche des Schimmelbefalls jedoch grösser als eine Kreditkarte, so gehört die häusliche Schimmelentfernung besser in vertrauensvolle Experten-Hände gelegt.
(sib)