Quelle: TeleZüri
Eigentlich hätten die Zwillinge Lorena und Mona Mitte Februar 1996 zur Welt kommen sollen. Doch weil Mona falsch rum im Bauch lag, erfolgte ein Notfallkaiserschnitt – genau am 29. Februar. Die Mutter hatte am Anfang keine Freude, dass die beiden an diesem Datum geboren wurden. «Wenn sie die Wahl gehabt hätte, hätte sie einen anderen Tag ausgewählt», erzählt Mona im ZüriToday-Interview. Es habe dann später aber gut gepasst, und für die Zwillinge sei das nie ein Problem gewesen. «Für uns ist es super. Wir kennen es nicht anders und es ist normal für uns», sagt Lorena.
«Spezialisten gratulieren um 00.00 Uhr»
Als Kinder haben die zwei in Rafz aufgewachsenen Frauen immer zusammen gefeiert. Da sie aber in unterschiedlichen Klassen waren und verschiedene Freunde einladen wollten, veranstaltete Mona ihr Fest am 28. Februar und Lorena ihres am 1. März. Oder umgekehrt. Denn es wurde jedes Jahr abgewechselt. Natürlich durften sie jeweils beim Fest der Schwester auch dabei sein. Als Kinder sei es ihnen aber nicht wirklich bewusst gewesen, dass der echte Geburtstag fehlt, erklärt Lorena.
Im Interview mit ZüriToday lachen Mona und Lorena, als Ihnen die Frage gestellt wird, wann denn ihre Freunde gratulieren sollen. «Das ist immer die grosse Frage», sagt Mona. Sie freue sich an beiden Tagen über Gratulationen, es gebe aber Spezialisten, die unbedingt um 00.00 Uhr gratulieren möchten, damit die Gratulation quasi zwischen dem 28. und dem 1. ankommt. «Die meisten gratulieren jedoch am 1. März, weil es grundsätzlich Unglück bringt, wenn man zu früh gratuliert», so die Schwestern.
Blöde Sprüche, Ausraster und Überraschung
Dieses Jahr werden Lorena und Mona 26 Jahre alt. Natürlich werde der Witz nie alt, dass sie erst sechs Jahre alt sind, sagt Mona. «Im Alter werden wir dann einen Vorteil haben», meint sie und lacht. Aber die Zwei konzentrieren sich nicht auf blöde Sprüche. Sie sehen es als Vorteil, dass sie immer an zwei Tagen feiern können und als jung gelten.
Fremde Leute seien oft gehypet oder würden zum Teil fast ein bisschen ausrasten, wenn sie erfahren, dass wir am 29. Februar Geburtstag haben, erzählt Mona. «Als ich letztens Ski gemietet habe, meinte die Verkäuferin: «Was, du hast im Schaltjahr Geburtstag!», und war völlig überrascht.»
Das Zwillings-Klischee wird bestätigt
Lorena und Mona finden es selber auch speziell, dass sie Zwillinge sind und dann auch noch am 29. Februar Geburtstag haben. «Viele finden es cool, eine Zwillingsschwester zu haben. Ich auch. Dann wurden wir zudem an einem speziellen Tag geboren. Da merken wir schon, dass das aussergewöhnlich ist», sagt Mona.
Dass sie Zwillinge sind, spüren die beiden sowieso. «Das Klischee können wir bestätigen: Wir denken und fühlen oft dieselben Dinge zur gleichen Zeit», erklärt Mona. «Wichtige Entscheidungen oder Ereignisse fallen oft auch ziemlich gleichzeitig. Einmal haben wir am gleichen Abend den Arm gebrochen», ergänzt Lorena.
Trotz vieler Ähnlichkeiten und denselben Gefühlen, gehen die Zwillinge auch unterschiedliche Wege. Lorena arbeitet in der Immobilienbranche und spielt Volleyball. Mona arbeitet im kaufmännischen Bereich und ist Fussballerin. Doch die beiden spornen sich gegenseitig an und verbringen viel Zeit miteinander. Sie wünschen sich, auch in Zukunft viele Geburtstage miteinander feiern zu können.