«Was, wenn einer furzt?»

Jung-Designer will Fluggäste übereinander stapeln

· Online seit 09.06.2023, 20:27 Uhr
In der Business- und der First-Class reist es sich mit viel Beinfreiheit und weiteren Annehmlichkeiten. Weil besonders grössere Menschen in der Economy mit dem begrenzten Platz zu kämpfen haben, hat sich der 23-jährige Alejandro Núñez Vicente etwas einfallen lassen.
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Technik und Wissenschaft sind im stetigen Wandel. Auch das Reisen entwickelt sich immer weiter. Damit man auch in der Economy-Class nicht auf Beinfreiheit verzichten muss, hat der 23-jährige Flugzeug-Sitz-Designer eine neue Sitzanordnung konzipiert.

Die ungewöhnlichen Flugzeugsitze lösen die verschiedensten Reaktionen bei potenziellen Passagieren aus. Vorweg bleibt noch zu erwähnen, dass Núñez Vicente nicht vorhat, alle Sitze, wie sie jetzt sind, abzuschaffen. Die von ihm designte «Chaise Longue» soll sich in der Mitte befinden und von normalen Sitzreihen flankiert werden.

Passagiere übereinander statt nur nebeneinander

Das besondere an seiner Konstruktion: Die Sitze werden doppelstöckig. Die Passagiere würden dann also quasi auf einem Art Podest übereinander gestapelt. Das soll insbesondere für grosse Menschen den Vorteil bringen, dass auch sie die Beine strecken können und Langstreckenflüge so angenehmer werden.

In einer exklusiven Sendung auf «CNN Travel» zeigte er sein Konzept zum ersten Mal und löste eine heftige Debatte und eine Flut von Reaktionen aus. Die einen Zuschauenden sind empört, einige fasziniert. Einige kommentieren den Post auf Instagram mit, «furchtbare Idee» oder «die, die unten sitzen tun mir Leid. Absolut unmenschlich».

«Leute hassen Innovationen»

Das grösste Problem für die User scheinen die unteren Sitze zu sein. Die oberen Sitze stossen auf Begeisterung. Einige sagen es geraderaus: «Und was, wenn der vor und oberhalb furzt?».

Schlechte Werbung gibt es für den 23-Jährigen aber nicht. Aus diesem Grund packt er seine Kreation ein und stellt sie auf der Aircraft Interior (Flugzeug-Innenausstattung) Expo in Hamburg aus. «Die Leute reden halt und hassen Innovationen immer in gewisser Weise», sagt er gegenüber «CNN».

Die Kritik nimmt er gelassen: «Wenn man jemandem etwas Neues zeigt, hasst es meistens zuerst jeder, weil er Angst vor Veränderungen hat», meint er. Kritische Stimmen werfen dem Designer auch vor, mit seinem Konzept nur mehr Fluggäste in ein Flugzeug zu quetschen. Dies sei aber nicht seine primäre Absicht, versicherte er, gibt aber auch zu, dass dies für Fluggesellschaften klar ein Anreiz sein könnte.

Mehr Passagiere dank Innovation

Viele Fluggesellschaften und grosse Player würden versuchen, die Designer dazu zu drängen, mehr Passagiere in Flugzeuge zu bringen. «Das ist nicht unsere oberste Priorität, aber mit dieser Art von Design ist es sogar möglich», sagt Núñez.

Für ihn ist klar, er wird seine Idee weiterentwickeln und ist offen für Vorschläge. Schliesslich hätten schon einige Fluggesellschaften Interesse an dem Konstrukt bekundet. Bis es allerdings soweit ist, dass dieses tatsächlich zum Einsatz kommen könnte, wird es wohl noch ein langer Weg sein, meint der Designer. «Wir wissen, dass das irgendwann funktionieren wird, und die Leute werden dafür dankbar sein, auch wenn sie es jetzt noch nicht wissen», meint er optimistisch.

Auf Anfrage bei Swiss heisst es, dass man keine Konzepte Dritter kommentiere. Auch die Schweizer Airline entwickle ihre Kabinen immer wieder neu, damit das Reisen für die Passagiere noch angenehmer werde.

Und was meinst du? Würdest du dich in dem Doppelstöcker wohl fühlen?

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veröffentlicht: 9. Juni 2023 20:27
aktualisiert: 9. Juni 2023 20:27
Quelle: Today-Zentralredaktion

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