Bruce Springsteen

«Es schisst mi so a, ich bi so granate hässig!»

03.06.2022, 09:32 Uhr
· Online seit 03.06.2022, 09:31 Uhr
Für die Fans von Bruce Springsteen ist in diesen Tagen die Welt in Ordnung: «The Boss» hat für 2023 eine ausgedehnte Europatournee angekündigt – mit Zwischenhalt in Zürich. Trotz aller Vorfreude hatte unser Redaktor und Springsteen-Fan Urs Hofstetter einen mittleren Wutausbruch.
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Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die für ein Konzert von Bruce Springsteen weit herumreisen. In den vergangenen Jahren durfte ich den «Boss» auf mehreren Tourneen in unterschiedlichen Städten und Ländern erleben: In Bern, zwei Mal in Zürich, in Genf, in Benidorm (Spanien), in München und sogar in einem Broadway-Theater in New York.

Nie wurde ich enttäuscht, jedes einzelne Konzert habe ich als grossartiges Erlebnis in meinem Herzen abgespeichert. In demjenigen Herzen, das seit ein paar Tagen wieder schneller schlägt – schliesslich darf ich Bruce Springsteen und seine fantastische E Street Band am 13. Juni 2023 wieder live erleben. Im Zürcher Letzi, Stehplatz, Front Field – in der Reichweite von Bruce's Schweisstropfen!

Ich wäre aber kein echter Springsteen-Fan, wenn mir dieses eine Schweizer Konzert reichen würde. Auf dem Tourneekalender sticht ein Datum besonders heraus: 13. Mai 2023. Ausgerechnet an unserem Hochzeitstag spielt Bruce Springsteen in Paris – wie kitschig ist das denn? Natürlich muss ich Tickets haben. Front Field! Ich eröffne ein Konto auf dem französischen Pendant zum Ticketcorner und logge mich ein. Während auf der Website eine Uhr rückwärts läuft, lese ich, dass ich beim Start des Vorverkaufs um 10 Uhr im Zufallsverfahren eine «Startnummer» zugewiesen bekomme und ich dann so lange warten müsse, bis meine Zahl dran sei. Gutes System, denke ich. So haben nicht nur diejenigen Fans mit schnellem Internet eine Chance auf Springsteen-Tickets.

Fünf Stunden Warten für nichts

Fünf Stunden später: Meine Laune ist komplett am Boden. Den halben (freien!) Tag habe ich sämtliche Erledigungen immer wieder hinausgeschoben und sogar das nötige Fitnesstraining abgesagt, nur um auf keinen Fall den ultimativen Moment des Bestellvorgangs zu verpassen. Tue ich tatsächlich nicht, aber: Tickets habe ich ebenfalls nicht! Kein einziges, obwohl ich meine volle Konzentration und all meine Französisch-Kenntnisse in die Waagschale geworfen habe. Obwohl ich mehrmals den Warenkorb füllen wollte. Vergebens. Mein Frust steigert sich ins Unermessliche. Irgendwo muss ich diesen Frust loswerden. Und wo erwarte ich am meisten Verständnis? Natürlich bei meiner Frau – ebenfalls glühender Fan von Bruce Springsteen. Pech, dass ausgerechnet sie in den zweifelhaften Genuss meiner Sprachnachricht kommt:

Ommm... Schliesslich hatte die ganze Geschichte mit ihrem ärgerlichen Vorlauf doch noch ein Happy End: Einen Tag später konnte ich tatsächlich zwei Tickets für Paris ergattern. Frontfield! Am Zusatzkonzert.

veröffentlicht: 3. Juni 2022 09:31
aktualisiert: 3. Juni 2022 09:32
Quelle: ArgoviaToday

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