ZSC - EVZ 0:2

Lions verlieren schon wieder: Am Sonntag in Zug wartet die «Belle»

30.04.2022, 03:08 Uhr
· Online seit 29.04.2022, 19:57 Uhr
Es war das letzte Heimspiel im Hallenstadion, aber nicht das letzte Spiel für den ZSC in dieser Saison. Gegen Zug verlieren die Zürcher trotz phasenweise drückender Dominanz mit 0:2. Damit kommts am Sonntag in Zug zur Finalissima.

Quelle: ZüriToday / Jonathan Schoeffel

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Nichts wurde es aus dem kitschigen Ende der ZSC-Geschichte im Hallenstadion. Die Zürcher schafften es auch im letzten Spiel nach 72 Jahren im mit 11'200 Zuschauern ausverkauften Traditionshaus nicht, den Meisterpuck zu verwerten. Nach dem dritten Sieg in Folge wird der Titelverteidiger und Qualifikationssieger am Sonntag zuhause in Zug mit breitem Rücken zur Finalissima antreten.

Quelle: TV24

Fünfmal hatte in den ersten fünf Partien das Team verloren, das 1:0 in Führung gegangen war. Die Zuger liessen sich von der Statistik aber nicht ins Bockshorn jagen, auch wenn die Führung eher zufällig zustande kam.

Zürcher können Powerplays nicht ausnutzen

Der auf beiden Seiten des Eisfelds glücklos kämpfende ZSC-Stürmer Justin Azevedo wischte einen eigentlich harmlosen Puck mit dem Schlittschuh nach nur gut drei Minuten ins eigene Tor. Sieben Minuten vor Schluss sorgte dann der bis dahin kaum gesehene Grégory Hofmann im Powerplay für eine Vorentscheidung - wie so oft auf Pass des PostFinance-Topskorers Jan Kovar.

Die Zuger führten im ersten Drittel aber auch sonst etwas die feinere Klinge. Erst nach gut zehn Minuten kamen die Lions besser ins Spiel. Im mittleren Abschnitt übernahmen sie dann - auch dank zwei Powerplays - endgültig das Spieldiktat. 17:1 (!) Schüsse (am Ende 32:21) sprachen eine deutliche Sprache, bloss war es eine Zahl ohne Wert. Zugs Goalie Leonardo Genoni, der in seinen bisherigen sechs Finalserien immer den Titel geholt hat, liess sich aber nicht bezwingen.

Am Schluss bleibt die fehlende Effizienz

Allerdings stellten sich die Zürcher auch oft viel zu umständlich und kompliziert an. Chris Baltisberger (29.), Sven Andrighetto (30.) und Marco Pedretti (36.) vergaben aber auch beste Chancen.

ZSC-Coach Rikard Grönborg wechselte auf der Center-Position der zweiten Linie zwangsweise vom verletzten Bully-König Marcus Krüger zum Amerikaner Garrett Roe, der sich sehr engagiert, aber wie seine Teamkollegen wenig effizient zeigte. Dazu rückte Chris Baltisberger vom vierten in den dritten Sturm. Bei Zug fehlte der am Mittwoch gravierend verletzte Reto Suri.

Zug ist mental nun im Vorteil

Das Fazit änderte im Vergleich zu den vorangegangenen vier Spielen aber nicht: Der ZSC ist stark abhängig von seiner ersten Angriffslinie und insbesondere von Denis Malgin. Seit dem spektakulären Ende von Spiel 1 mit den 3:2-Siegtreffer Azevedos zwei Sekunden vor Schluss hat kein Zürcher ausser Malgin und Andrighetto ein Tor erzielt. Wollen die Lions am Sonntag das Momentum nochmal drehen und doch noch zum zehnten Mal Meister werden, braucht es dringend auch von anderen mehr Produktion.

Der EVZ hat hingegen bereits jetzt ein Novum in der Schweizer Hockey-Geschichte geschafft. Nie zuvor hatte ein Team in einer Finalserie ein 0:3 noch ausgeglichen. Noch müssen sie aber auch den vierten - und wie man so schön sagt schwierigsten - Sieg einfahren, um den Meistertitel zu verteidigen. Der mentale Vorteil ist nun aber klar auf der Seite der Zentralschweizer.

Das ist der Liveticker zum Nachlesen:

(mhe/sda)

veröffentlicht: 29. April 2022 19:57
aktualisiert: 30. April 2022 03:08
Quelle: ZüriToday

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