Die Super League 22/23 startet am Samstag – eine besondere Saison
Die Dernière
Ab der Saison 2023/24 werden zwölf Clubs in der obersten Liga kicken. Das haben die Liga und die Vereine an ihrer ausserordentlichen Generalversammlung Ende Mai beschlossen. Zudem wird sich der Modus der Liga ändern. Damit ist die neue Saison die letzte im alten Modus und ohne Playoffs. Für viele Fans ein Wermutstropfen.
Kein direkter Abstieg
Was hingegen die Fans freuen dürfte ist, dass ihr Lieblingsverein kaum absteigen kann. Durch die Ligaaufstockung gibt es keinen direkten Absteiger. Der Letzte der Super League wird mit dem Drittplatzierten der Challenge League um den Ligaverbleib im Barragemodus kämpfen. Der Erste und Zweite der Challenge League steigen direkt ins Oberhaus auf.
Neues Gesicht im Oberhaus
Mit dem FC Winterthur ist dieses Jahr der ewige Challenge-Ligist aufgestiegen. Das letzte Mal, als die Eulachstädter im Oberhaus kickten, hiess die Liga noch Nationalliga A. Das war im Jahr 1985. Viele Fans der jetzigen etablierten Super-Ligisten kennen die Winterthurer nur aus dem Cup. Ein Ausflug auf die altehrwürdige Schützenwiese lohnt sich auf jeden Fall – nicht nur für Fussballromantiker. Vor allem die Fans des FCW dürften für viel Stimmung in der neuen Saison sorgen.
Neue Regelung
Den «Fans» des FC Winterthur ist auch die grösste Regeländerung geschuldet. Beim Spitzenspiel der vergangenen Saison zwischen Winterthur und Aarau flog ein Becher aufs Feld und verletzte den Linienrichter am Kopf. Das Spiel wurde zu Ende gespielt, Winterthur gewann und stieg am Ende auf. In der neuen Saison ist dies nicht mehr so. Ein Becherwurf führt automatisch zum Spielabbruch und Forfaitsieg.
Eine weitere Neuerung ist eigentlich gar keine: Die 5er-Regel beim Wechslen. Bereits in der vergangenen Saison durften die Trainer fünf Mal ein- und auswechseln. Dies ist nun aber kein Test mehr, sondern offizialisiert.
Zweitklassige Refs
Ebenfalls etwas speziell in der neuen Saison wird sein, dass immer wieder Challenge-League-Refs im Oberhaus eingesetzt werden. Dies ist der Ligaerweiterung geschuldet. Da es nächstes Jahr mehr Partien geben wird, braucht es auch mehr Schiedsrichter.
Offensive Abgänge
Wie üblich öffnet in der Sommerpause das Transferfenster und viele Profis folgen dem Ruf des Auslands. So auch in diesem Sommer. Auffällig: Dieses Jahr werden vor allem Tore exportiert. So verlassen mit Jordan Siebatcheu (von YB zu Union Berlin), Assan Ceesay (vom FCZ zu Lecce) und Kwadwo Duah (vom FCSG zu Nürnberg) die drei besten Scorer die Liga. Gemeinsam brachten sie es in der abgelaufenen Saison auf 57 Tore.
Defensive Transfers
Die namhaftesten Zugänge der Liga spielen dafür in der Defensive. So schnappte sich Basel den Ex-Natigoalie Marwin Hitz. Lugano sicherte sich die Dienste des ehemaligen Bayernverteidigers Lars Lukas Mai.
Ebenfalls für Aufsehen sorgten Wechsel innerhalb der Liga. So zog es etwa Ousmane Doumbia ablösefrei vom Meister Zürich ins Tessin zu Lugano. Auch FCSG-Urgestein Boris Babić wechselt in die Sonnenstube. YB schnappte sich mit dem Luzerner Filip Ugrinic einen der begehrtesten Spieler.
Die Zürcher Clubs
Der FC Zürich hat, wie bereits erwähnt, starke Abgänge zu verkraften. Neben Assan Ceesay und Ousmane Doumbia fehlen auch Stürmer Blaž Kramer und Mittelfeldspieler Ante Coric. Der kroatische Spieler Ivan Santini soll für neue Abschlussqualität sorgen. Strategische Fähigkeiten im Mittelfeld soll der norwegische Spieler Ole Selnaes ersetzen.
Bei GC gab es eine Reihe von Transfers. Besonders nennenswert ist der Abgang von Stürmertalent Kaly Sène. Das dürfte die Grasshoppers schmerzen. Neu hinzugekommen sind zwei Spieler aus Wolverhampton, Mittelfeldspieler Meritan Shabani und Mittelstürmer Renat Dadashov. Beide waren jedoch keine Stammspieler in der Premier League.
Der wohl beste Spieler der Aufstiegssaison, Roberto Alves, wird nicht mehr für den FC Winterthur auflaufen. Zahlreiche andere Spieler, darunter auch Shkelqim Demhasaj und Tician Tushi, haben den FCW ebenfalls verlassen. Dafür sind neu Florian Kamberi vom FC St. Gallen, Francisco Rodríguez vom FC Schaffhausen und Matteo di Giusto vom FC Vaduz in der Offensive und im Mittelfeld engagiert.
(hap)