Neuer Modus für die Super League

FCZ und GC sind sich uneinig - und das aus gutem Grund

· Online seit 06.04.2022, 17:27 Uhr
Die Super League soll ab der Saison 2023/24 in neuem Gewand daherkommen. Neu sollen zwölf Teams um den Titel spielen. Zudem würde der Schweizermeister in Playoffs ermittelt. Die mögliche Neuerung löst unterschiedliche Gefühlslagen bei den Stadtrivalen aus.

Quelle: Ancillo Canepa verurteilt Playoff-Modus / April 2022

Anzeige

Zwölf Teams. Playoffs. Finalspiele. Mit diesen Änderungen will die Swiss Football League (SFL) die Super League aufpeppen. Die Aufstockung um zwei Mannschaften findet bei den Schweizer Fussballvereinen breite Unterstützung. Doch die Playoffs stossen einigen Super-League-Vertretern sauer auf.

«Macht die ganze Arbeit kaputt»

Allen voran beim aktuellen Leader FC Zürich. «Mit den Playoffs würde die gesamte Arbeit einer Saison kaputtgemacht. Ich lehne diesen Modus strikt ab», so FCZ-Präsident Ancillo Canepa gegenüber TeleZüri. Für den FCZ-Präsident hat der neue Modus mit Sportlichkeit nicht mehr viel zu tun. «Da würden zu viele Zufälligkeiten eine zu grosse Rolle spielen.»

Der Grund: In den Playoffs erspielen sich die Teams, ähnlich wie im Eishockey, in der regulären Saison eine gute Ausgangslage. Am Ende spielt der Leader gegen den Zweitplatzierten um den Meistertitel. Die Ränge drei bis acht würden um die Europacup-Plätze spielen. So würden die Karten zum Saisonende hin komplett neu gemischt. Vor allem für die Teams in den hinteren Tabellenregionen attraktiv.

«Attraktives Format für die Fans»

Stadtrivale GC ist derzeit achter und fände das durchaus interessant. «Der neue Modus kann den Fans und den Spielern ein attraktives Format anbieten, welches die Spannung und das Interesse rund um die Meisterschaft bis zum Saisonende aufrechterhalten wird», so der Kommunikationsverantwortliche Gianluca de Cristofaro. Der FCZ befürchtet also eine Verfälschung der Saison und GC erhofft sich mehr Spannung zum Saisonende.

Würde der neue Modus bereits in dieser Saison eingeführt, müsste der FCZ am Ende womöglich trotz Leaderposition nochmal gegen den FC Basel in einem Final ran. Damit bestünde nicht nur die Gefahr, dass die erfolgreiche FCZ-Saison nicht belohnt würde, sondern laut Canepa auch noch eine andere: «Es wäre auch ein Sicherheitsrisiko. Solche Finalspiele sind per Definition sehr emotional.» Dem Klassiker würde durchaus zusätzliche Brisanz verliehen.

Kampf um Europa statt Abstiegssorgen

Doch genau diese Brisanz würden die Grasshoppers begrüssen. «Es handelt sich um einen Schritt in die richtige Richtung, welcher die Ausgeglichenheit innerhalb der Liga deutlich erhöhen wird», heisst es vom Rekordmeister. Dieser liegt derzeit auf Rang acht. Somit würde man im neuen Modus um europäische Plätze, anstatt gegen den Abstieg spielen.

Ob der zukünftige Dominator der Saison im letzten Spiel noch abgefangen werden kann oder ob auch ein Abstiegskandidat plötzlich seine Koffer für Europa packen darf, entscheidet sich am 20. Mai. Dann schlägt das SFL-Komitee an der ausserordentlichen Generalversammlung der Swiss Football League den neuen Modus vor.

veröffentlicht: 6. April 2022 17:27
aktualisiert: 6. April 2022 17:27
Quelle: ZüriToday

Anzeige
Anzeige
zueritoday@chmedia.ch