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«Frauen können gut sparen, aber sind beim Investieren zurückhaltender»

Tipps der Expertin der ZKB

«Frauen können gut sparen, aber sind beim Investieren zurückhaltender»

04.07.2023, 14:06 Uhr
· Online seit 09.06.2023, 00:00 Uhr
Es passiert oft, dass Frauen aufgrund von Baby- und Kinderpausen Erwerbsunterbrüche haben. Damit das im Alter nicht zum Problem wird, ist es wichtig, sich früh genug mit der Vorsorge-Thematik auseinanderzusetzen.

Quelle: Die wichtigsten Punkte hat unsere Journalistin im Video zusammengefasst. ZüriToday / Linus Bauer

Wenn es ums Älterwerden geht, geht es irgendwann auch um die Rente, die Pensionskasse – die Vorsorge und alles, was dazu gehört. Wie man da den Überblick behält und weshalb Frauen sich aktiver um diese Thematik kümmern müssen, erklärt Michèle Geissmann, Teamleiterin Finanzplanung & Vorsorge bei der Zürcher Kantonalbank, unserer Redaktion.

Warum ist die Vorsorge für Frauen besonders wichtig?

Die Vorsorge ist für alle sehr wichtig. Frauen sollten sich selbst noch aktiver um ihre Vorsorge kümmern, weil sie häufiger Erwerbsunterbrüche haben. Diese Unterbrüche entstehen zum Beispiel durch Baby- oder Kinderpausen.

Und wenn man keine Kinderpausen einlegt, also keine Unterbrüche hat, wird das hinfällig?

Wenn man immer voll im Beruf tätig bleibt, hat man die besten Voraussetzungen, weil man immer ins Vorsorgesystem einzahlt. Aber auch da ist es natürlich wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Denn es gibt beispielsweise grosse Unterschiede, je nach Pensionskasse.

Das heisst: Sich sowieso früh genug um alles kümmern und zusätzlich Geld sparen fürs Alter?

Ja genau.

Ab wann würden Sie jungen Frauen raten sich mit dem Thema zu beschäftigen und wie?

Immer so früh wie möglich. Finanzbildung fängt früh an. Stichwort «Jugendlohn» für Eltern von Kindern und Jugendlichen. Meine Empfehlung ist, dass sich junge Frauen bewusst sind, dass Frauen und Männer heute mehr oder weniger ähnlich ins Ausbildungs- und Berufsleben starten. Der Unterschied entsteht dann oftmals bei der Familiengründung. Und dazu kommt, dass wir Frauen uns häufig weniger stark für die finanziellen Themen interessieren als die Männer. Das kann zu einem Nachteil werden.

Man müsste sich also aktiv selber die Mühe machen, sich mehr damit auseinanderzusetzen?

Das ist richtig. Dazu kommt, dass Frauen in der Regel fleissige Sparerinnen sind, dann aber tendenziell weniger mit dem Geld machen als Männer. Frauen sind beim Investieren zurückhaltender. Sich da zu informieren und überlegt zu handeln, ist wichtig. Anlegen ist das neue Sparen.

Sollten Frauen früher mit dieser Planung beginnen, falls doch noch ein Kinderwunsch entsteht?

Allgemein ist früher immer besser. Denn durch eine Vermögensreserve erhält man zusätzliche Flexibilität. Vielleicht träumt man auch von einer Auszeit, vom Reisen. Auch Teilzeit-Modelle sind sehr beliebt. Es ist sehr wichtig, dass man die entsprechenden Berechnungen anstellt, was es für später braucht. So kann man immer noch gezielt das entsprechende Geld zur Seite legen.

Wie kann man bei einer Auszeit zum Beispiel trotzdem die Vorsorge berücksichtigen?

Indem man unter anderem seine AHV-Beiträge einzahlt. Das gilt für jede und jeden ab dem 21. Altersjahr. Und das betrifft unter anderem auch Studierende.

Wie geht das?

Man meldet sich vorgängig bei der Ausgleichskasse (SVA) und gibt Bescheid, dass man zum Beispiel ein Jahr nicht arbeiten wird und AHV-Beiträge leisten möchte. Die AHV bringt dann den Prozess in Gang und der Betrag wird berechnet.

Wie lange habe ich Zeit, das nachträglich anzumelden?

Fehlende Beiträge können längstens fünf Jahre rückwirkend nachgezahlt werden, damit keine Beitragslücken entstehen. Bei einer nachträglichen Anmeldung entstehen allerdings Verzugszinsen.

veröffentlicht: 9. Juni 2023 00:00
aktualisiert: 4. Juli 2023 14:06
Quelle: ZüriToday

zueritoday@chmedia.ch