Demnach plant die Mehrheit der höchsten US-Richter, das Recht auf Abtreibung zu kippen. «Im Moment können wir auf der ganzen Welt beobachten, wie konservative Fundamentalisten das Recht auf Abtreibung frontal angreifen. Diese gefährliche Entwicklung macht auch vor der Schweiz nicht halt», sagt Juso-Präsidentin Ronja Jansen gegenüber «SonntagsBlick».
Zwei hängige Initiativen in der Schweiz
Tatsächlich wurden hierzulande erst im Dezember zwei Initiativen lanciert, die Einschränkungen bei Schwangerschaftsabbrüchen vorsehen – die «Einmal darüber schlafen»-Initiative und die Initiative «Lebensfähige Babys retten». Unterstützt werden die Vorlagen unter anderem von den SVP-Nationalrätinnen Andrea Geissbühler und Yvette Estermann.
«Die Initiativen gehen zwar weniger weit als die kompletten Verbote, die in anderen Ländern durchgesetzt werden, aber klar in dieselbe Richtung», moniert Ronja Jansen. Auch sie wollten Frauen vorschreiben, was sie mit ihrem Bauch zu tun haben und was nicht. Andrea Geissbühler widerspricht: Bei den Vorlagen gehe es nicht darum, das Selbstbestimmungsrecht der Frauen einzuschränken, sondern Kind und Mutter zu schützen.
Rechte des Kindes schützen
Wie bei anderen wichtigen Entscheidungen im Leben mache es auch beim Thema Schwangerschaftsabbruch Sinn, eine Nacht darüber zu schlafen, sagt sie gegenüber «SonntagsBlick». Ausserdem: Sobald ein Kind lebensfähig ist, habe nicht mehr nur die Mutter Rechte, sondern auch das Kind. «Zudem hat man lange genug Zeit, sich vorher zu entscheiden. Wenn man das nicht bis zur 22. Schwangerschaftswoche schafft, finden wir, dass das Kind die Chance haben sollte zu überleben.»
(red.)