Banken wollen die ukrainische Währung Griwna nicht wechseln | ZüriToday
Kein Umtausch

Zürcher Banken wollen die ukrainische Währung nicht wechseln

14.03.2022, 09:14 Uhr
· Online seit 14.03.2022, 07:59 Uhr
Bereits über zwei Million Menschen sind aus der Ukraine geflüchtet. Mittlerweile sind auch viele in der Schweiz angekommen. Doch ihr mitgebrachtes Geld lässt sich in den Schweizer Banken nicht umtauschen.
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Bereits Hunderte Geflüchtete aus der Ukraine sind in der Schweiz angekommen. In den Koffer gepackt haben die Geflüchteten oft auch ihr gesamtes Bargeld. Doch bei Ankunft lässt sich kein Griwna (ukrainische Währung) wechseln. Ein Zürireporter meldete, dass die Geflüchteten auf ihrem Geld aus der Heimat sitzen bleiben und in der Schweiz ohne Mittel dastehen.

Kein Markt für die Währung?

Tatsächlich können oder wollen Schweizer Banken die ukrainische Währung nicht in Franken tauschen. Mehrere Zürcher Banken bestätigen auf Anfrage von ZüriToday, dass der Geldumtausch nicht möglich ist. ZKB-Sprecher Alexander Wolski: «Die Zürcher Kantonalbank handelt die ukrainische Währung nicht, das ist schon immer so.» Zurzeit würden bei der ZKB jedoch weitere Optionen geprüft, so Wolski.

Ein möglicher Grund für den unausführbaren Geldwechsel könnte sein, dass praktisch keine Wechselkurse für die Griwna existieren, weil niemand damit handelt. Eine Währung wird grundsätzlich von Banken nur entgegengenommen, wenn sichergestellt werden kann, dass sie auch verkauft wird. Da für die ukrainischen Griwna keine Käufer da sind – wie auch bei anderen Währungen, unabhängig von Krieg – kann kein Markt für diese Währung entstehen.

Gastfamilien müssen die Kosten decken

Die ZKB weist darauf hin, dass Schutzbedürftige von den staatlichen Behörden eine Soforthilfe erhalten. Mit dem Status S wird eine rasche Aufnahme der Ukrainerinnen und Ukrainer ermöglicht und die Personen erhalten Notfhilfe. Mit dem Status S erleichtert der Bund konkret die soziale und berufliche Integration in der Schweiz.

Sämtliche Personen mit Schutzstatus S bekommen Sozialhilfe vom Kanton und können zudem ohne Wartefrist einer Arbeit nachgehen (auch Selbständigkeit). Die Kinder können zur Schule gehen. Damit können die Geflüchteten in der Schweiz längerfristig ihren Lebensunterhalt finanzieren.

Dies löst aber noch nicht das Problem, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer bei Ankunft keine nutzbare Währung besitzen. Laut Reto Kormann, Stellvertretender Chef Information und Kommunikation des SEM (Staatssekretariat für Migration), sei es natürlich wichtig, dass die Grundbedürfnisse der Geflüchteten erfüllt werden.

Diejenigen Personen, die privat untergebracht seien, würden wohl von den Gastgebern betreut und teilweise unterhalten. «Solche, die in Asylzentren untergebracht sind erhalten dort ein Dach über dem Kopf, Essen, Trinken und falls nötig medizinische Pflege», so Kormann.

veröffentlicht: 14. März 2022 07:59
aktualisiert: 14. März 2022 09:14
Quelle: ZüriToday

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