Zusatzleistung

Versicherungen zahlen neu auch die Antibabypille

14.09.2022, 15:38 Uhr
· Online seit 14.09.2022, 15:22 Uhr
Haus, Hund, Garten, Kinder – alles kostet Geld. Um die Kosten zumindest für ein Kind zu sparen, muss entweder enthaltsam gelebt oder verhütet werden. Verhütung kostet aber auch und diese Kosten werden auf die Versicherungsnehmerinnen abgewälzt. Einige Versicherungen ändern das.
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Die Grundversicherung bei einer Krankenkasse ist in der Schweiz obligatorisch und von der Leistung her identisch. Grosse Unterschiede gibt es bei den Zusatzversicherungen. Nicht nur bei den Preisen sondern auch, oder besonders, bei den Leistungen.

Wie viel Komplementärmedizin ist inbegriffen? Zahlt mir die Krankenkasse das Fitness-Abo? Die eine Krankenkasse zahlt zum Beispiel zwar die Brille aber die Kontaktlinsen nicht, die andere beides. Bei so vielen Optionen und Zahlen ist Verwirrung vorprogrammiert.

Zusatzversicherung zahlt Pille

Was selten bis nie auf den Offerten und Blättern der Versicherungen zu finden ist, ist das Thema Empfängnisverhütung. Oder zumindest ist es nicht bei den Leistungen zu finden, die gedeckt werden. Wie Groupe Mutuel in einer Medienmitteilung schreibt, hat das Unternehmen jüngst eine neue Zusatzversicherung lanciert, die auch die Empfängnisverhütung inkludiert.

Auf Anfrage gibt Mediensprecher Serkan Isik an, dass sie nicht die Ersten sind, die eine solche Option anbieten. Er erklärt auch, was bei der Leistung berücksichtigt wird und was nicht.

Vasektomie Ja, Kondome Nein

Viele Frauen wünschten sich eine hormonfreie Verhütungsmethode, womit die Antibabypille nicht infrage käme. Die Versicherung komme aber auch bei nicht hormonellen Methoden zum Zuge wie bei der Spirale, nicht aber bei Kondomen, antwortet Sisik auf die Frage, ob Männer die Quittungen vom Kondom-Kauf einschicken könnten. Eine Vasektomie auf freiwilliger Basis würde wieder unterstützt.

Lohnt sich nicht für alle

Dass die Versicherungen sich an der Empfängnisverhütung beteiligen, ist begrüssenswert. Ob sich die Mehrkosten für jeden und jede lohnt, bleibt fraglich. Dadurch, dass das Modell, welches zum Beispiel die Antibabypille deckt, auch viele andere Leistungen erbringt, ist es dementsprechend teuer.

Wer nicht an den anderen Leistungen interessiert ist und sich lediglich finanzielle Unterstützung bei der Verhütung erhofft, für den bleibt es wohl günstiger, die Kosten selber zu tragen, statt eine umfangreiche Zusatzversicherung abzuschliessen.

Was denkst du über das Thema? Diskutiere in den Kommentaren mit.

veröffentlicht: 14. September 2022 15:22
aktualisiert: 14. September 2022 15:38
Quelle: Today-Zentralredaktion

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