Wetter

So wütete Sturmtief «Roxana» im Kanton Zürich

07.02.2022, 13:37 Uhr
· Online seit 07.02.2022, 06:02 Uhr
Mit Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde ist das Sturmtief «Roxana» in der Nacht von Sonntag auf Montag über die Schweiz gezogen. Die Schäden waren am Ende weniger gross als befürchtet.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Die Kantonspolizei Zürich hat in der Nacht auf Montag rund 60, den Sturm betreffende Meldungen erhalten. In zwei Fällen sind Autos beschädigt worden. Verletzt worden ist niemand. Mehr als 50 Mal ist es durch umgestürzte Bäume oder abgefallene Äste, wie auch losgerissene Gegenstände zu Behinderungen von Strassen gekommen. In zahlreichen Fällen mussten die Ortsfeuerwehren oder Unterhaltsdienste beigezogen werden, um die Strassen frei zu räumen.

Starke Winde wehten Gegenstände weg

Weiter sicherte die Polizei Gegenstände wie Zelte, Blachen und Trampoline die durch die starken Windböen unkontrolliert umher wehten. In Dübendorf wurde ein Auto durch eine umgewehte Informationstafel beschädigt, in Dällikon eines durch von einem Hausdach gewehten Pavillons.

Auf der A1 bei Winterthur-Töss musste Isolationsmaterial von der Zürcherstrasse geräumt werden. Wie sich herausstellte, hatte sich das Material von der Fassade eines Geschäftsgebäudes gelöst. Weil sich noch mehr Fassadeteile lösen könnten, bleibt die Zürcherstrasse sicher noch bis Dienstagabend gesperrt, teilt die Stadtpolizei mit. Eine Umleitung via Winterberg und Brütten ist signalisiert. In Andelfingen kollidierte zudem eine Autofahrerin mit einem umgeknickten Baum. Sie blieb unverletzt.

Neben der Kantonspolizei Zürich standen verschiedene Feuerwehren, Kommunalpolizeien sowie kantonale und kommunale Werks- und Unterhaltsdienste im Einsatz. In Zürich mussten Flugzeuge aufgrund des starken Windes durchstarten:

Quelle: CH Media Video Unit / Silja Hänggi

Überall die gleichen Vorfälle

Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei diversen Polizei-Einsatzzentralen weiter zeigte, war die Situation im Kanton Solothurn weniger gravierend als befürchtet. Ein halbes Dutzend Bäume seien umgestürzt. Schäden habe es nicht gegeben, obwohl es recht stark gestürmt habe, sagte eine Sprecherin.

Ähnlich tönte es bei der Kantonspolizei Basel. Einige Abschrankungen an Baustellen seien vom Wind umgeweht worden. Die Zahl der Einsätze habe sich aber in Grenzen gehalten. Auch in St.Gallen leisteten die Polizei und die Feuerwehr über den ganzen Kanton Einsätze, wie die Kantonspolizei mitteilte, vor allem wegen umgestürzter Bäume.

Stark betroffen vom Sturm war namentlich der Kanton Aargau. In der Nacht habe es insgesamt 27 Einsätze der Polizei und der Feuerwehr gegeben, sagte ein Sprecher der Kantonspolizei auf Anfrage. Die Einsätze seien querbeet über den ganzen Kanton hinweg verzeichnet worden.

Böenspitzen von 165 km/h

Auf den Berggipfeln hat der Sturm in der Nacht gewütet. So wurden gegen 22.15 Uhr am Sonntagabend auf dem Säntis laut MeteoNews und SRF Meteo Windböen von 154 Kilometern pro Stunde gemessen. Auf dem Pilatus waren es 148 km/h und auf dem Titlis gar 165 km/h.

Im Mittelland blieben die Windgeschwindigkeiten laut SRF Meteo meist unter 100 km/h. Das galt etwa für Basel, Steckborn, Wädenswil, Freiburg, Altdorf und Glarus, wo die Windstärken zwischen 90 bis 96 km/h erreichten. Über 100 km/h waren es in Zürich und Luzern.

Lawinengefahr bleibt gross

Intensiver Niederschlag begleitet laut dem Schweizerischen Institut für Schnee- und Lawinen-Forschung (SLF) den Wintersturm. Der Orkan verfrachtete den Neu- und Altschnee intensiv, wie das SLF auf seinem Internetportal schreibt. Es gebe zum Teil mächtige Ansammlungen von Triebschnee. Die Lawinengefahr im gesamten Alpenraum bleibe hoch.

Bis Montagnachmittag dürften am nördlichen Alpenkamm, stellenweise im Wallis und in Nordbünden und oberhalb von 1600 Meter 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee fallen. Im Jura und im Gotthard-Gebiet dürften es 20 bis 40 Zentimeter sein. Der Wind bleibe zunächst stark, lasse dann aber im Laufe des Tages allmählich nach, hiess es.

veröffentlicht: 7. Februar 2022 06:02
aktualisiert: 7. Februar 2022 13:37
Quelle: sda

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