Verhärtete Fronten

Schweiz ruft zu Entspannung zwischen Serbien und Kosovo auf

· Online seit 27.12.2022, 19:58 Uhr
Im nördlichen Kosovo errichteten mehrere Hundert Kosovo-Serben Blockaden, um gegen die Verhaftung eines ehemaligen serbischen Polizisten zu protestieren. Seit 1999 engagiert sich die Schweiz mit der Swisscoy an der Kosovo-Friedensmission.
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Die Schweiz hat erneut alle betroffenen Parteien im Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo aufgerufen, die Situation nicht weiter zu verschärfen. KFOR und Eulex seien für die Aufrechterhaltung und die Sicherheit der lokalen Gemeinschaften im Norden des Kosovo von entscheidender Bedeutung, hiess es am Dienstag aus dem Aussendepartement (EDA) in Bern.

Protest gegen Verhaftung

Die Schweizer Armee engagiert sich seit 1999 mit der SWISSCOY an der Kosovo-Friedensmission KFOR (englisch für Kosovo Force), der 1999 nach Beendigung des Kosovo-Krieges aufgestellten multinationalen militärischen Formation unter der Leitung der Nato. Die Eulex ist die EU-Mission für Rechtsstaatlichkeit im Kosovo.

Im nördlichen Kosovo errichteten mehrere Hundert Kosovo-Serben seit dem 10. Dezember Blockaden, um gegen die Verhaftung eines ehemaligen serbischen Polizisten zu protestieren und legten den Verkehr zu zwei Grenzübergängen nach Serbien lahm.

Seit 2008 unabhängig

Angesichts der Spannungen versetzte die serbische Regierung die Armee in erhöhte Alarmbereitschaft. Zuvor hatte Armeechef Milan Mojsilovic erklärt, er sei angesichts der «komplizierten Lage» von Präsident Aleksandar Vucic an die Grenze zum Kosovo entsandt worden.

Das Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges Gebiet betrachtet. Trotz Vermittlungsbemühungen der EU liegen die Nachbarländer seit Jahren im Streit. Belgrad bestärkt die serbische Minderheit im Norden des Kosovo bei ihren Versuchen, sich der Autorität Pristinas zu widersetzen.

(sda/roa)

veröffentlicht: 27. Dezember 2022 19:58
aktualisiert: 27. Dezember 2022 19:58
Quelle: Today-Zentralredaktion

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