WEF

Nach Protestaktion am Flugplatz Altenrhein – keine Konsequenzen für Aktivisten

16.01.2023, 14:42 Uhr
· Online seit 16.01.2023, 13:26 Uhr
Am frühen Montagmorgen haben rund 14 Personen den Flugplatz Altenrhein besetzt. Mit der Aktion haben sie gegen die Klimakrise und das am Montag beginnende Weltwirtschaftforum in Davos mobil gemacht. Gegen 13 Uhr haben die Aktivisten den Platz von sich aus geräumt. Konsequenzen dürfte es für sie nicht geben.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Das WEF startet am Montag in Davos und einige Gäste werden am Flugplatz Altenrhein im Kanton St.Gallen landen. Am Montagmorgen haben sich mehrere Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten dort versammelt und eine Holz-Konstruktion aufgebaut.

Laut eines Journalisten, der gleich zu Beginn vor Ort war, waren insgesamt 50 Personen an der Aktion in Altenrhein beteiligt – eine Handvoll von ihnen blieben im einige Kilometer entfernten Backoffice. Vor Ort begaben sich zunächst 45 Leute, die aus Bambusstangen und Stahlseilen mehrere Gerüste anfertigten, in welche sich einige Klimaschützerinnen und Klimaschützer schliesslich hängten. Der Rest der an den Vorbereitungen beteiligten Personen verliessen das Umfeld des Flugplatzes vor dem Beginn der Aktion wieder, um sich einer möglichen Festnahme beziehungsweise einer polizeilichen Befragung zu entziehen, wie das «St.Galler Tagblatt» schrieb.

Gegen 8 Uhr gab die Kantonspolizei St.Gallen Entwarnung: Der Flugverkehr war nicht eingeschränkt und sicher, ebenfalls waren die Zu- und Wegfahrt zum Flugplatz gewährleistet. Drei Patrouillen mit sechs Polizeiangehörigen waren vor Ort.

Aktivisten lassen sich zum Abbruch überreden

Die Kantonspolizei St.Gallen suchte das Gespräch mit den Aktivisten. Mit der Hilfe von anderen Angehörigen einer Organisation, konnten die Aktivisten schliesslich dazu überredet werden, vom Holzgerüst zu steigen und den Platz zu räumen. «Ich persönlich bin sehr zufrieden, dass wir das deeskalierend lösen konnten. Wenn die Polizei einschreiten muss, ist das weder für die Demonstrierenden noch für uns angenehm. Ich in froh habe ich diese Bilder von der Kapo St.Gallen nicht gesehen», sagt Krüsi gegenüber FM1Today.

Rechtliche Konsequenzen dürfte es für die Aktivisten wohl nicht geben. «Alle wurden von uns überprüft, mussten ihre Personalien angeben und gehen nun straffrei aus», so Krüsi.

Im Laufe des Morgens hätte die Flughafenleitung einen Strafantrag gestellt. Krüsi sagt weiter: «Als sie gesehen haben, dass die Kundgebungsteilnehmenden abräumen, hat die Leitung den Antrag zurückgezogen.»

«Wie ihr uns blockiert, blockieren wir euch»

«Wir werden bleiben bis wir geräumt werden und das wird noch eine Weile dauern, wie es aussieht», sagt eine Klimaaktivistin von «Debt for Climate» vor Ort gegenüber FM1Today. Ihre Beweggründe: «Wir blockieren den Flugplatz weil wir auf die Hypokrisie des World Economic Forum aufmerksam machen wollen. Sie geben vor, die Lösung für unsere Wirtschaft und unseren Planeten zu haben, was absoluter Schwachsinn ist. Sie versklaven den Globalen Süden anhand von absichtlicher Verschuldung.» Die Protestaktion sei für sie der einzige Weg, ihr Anliegen mitzuteilen: «Es gibt für mich keine andere Option als das hier.»

Eine andere Klimaaktivistin sagte, sie wollen mit der Aktion zeigen, dass es so nicht mehr weiter gehe. Aufgeben war für die Aktivistinnen und Aktivisten zunächst keine Option: «Ich bin warm angezogen, ich bleibe so lange, wie noch Flugzeuge landen, die nach Davos wollen.»

Ein Aktivist sagt, am WEF würden genau die Leute anreisen, die eine Lösung versprechen. Gleichzeitig landen sie hier mit dem Privatjet. «Sie reiten uns immer weiter ins Elend. Heute sind wir hier um zu sagen ‹Wie ihr uns blockiert, blockieren wir euch heute›». Zunächst hatten die Aktivisten angekündigt, die Aktion bis Dienstag durchziehen zu wollen.

(red.)

veröffentlicht: 16. Januar 2023 13:26
aktualisiert: 16. Januar 2023 14:42
Quelle: FM1Today

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