Schweizer Studie

Mehr E-Zigis und Snus: Nikotinkonsum bei Jugendlichen nimmt zu

· Online seit 27.03.2023, 10:14 Uhr
Die Stiftung Sucht Schweiz hat bei mehr als 9000 Jugendlichen den Substanzkonsum untersucht. Der Konsum Alkohol und Cannabis bleibt nach wie vor hoch. Deutlich beliebter sind E-Zigaretten und Snus.
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Der Tabak- und Nikotinkonsum von Jugendlichen ist besorgniserregend. Zu diesem Fazit kommt die Stiftung Sucht Schweiz, die in einer Studie das Gesundheitsverhalten, insbesondere den Substanzkonsum, von Jugendlichen in der Schweiz untersucht hat. Insbesondere bei E-Zigaretten ist der Konsum stark gestiegen. Eine gefährliche Entwicklung zeigt auch der Mischkonsum von Alkohol und Medikamenten. Von den 15-jährigen Mädchen hat fast jedes zehnte dies schon einmal getan.

Mehr Mädchen konsumieren E-Zigis

Bei den 15-Jährigen ist der Anteil, der konventionelle Zigaretten an mindestens zehn Tagen in den vergangenen 30 Tagen konsumiert hat, im Vergleich zum Jahr 2018 fast gleich geblieben. Bei den Buben sind es sieben Prozent, bei den Mädchen sechs. Bei den 13-jährigen Befragten hat sich das Rauchen in der Kategorie mindestens einmal pro Monat verdoppelt. Häufiger Konsum ist in dieser Altersgruppe selten.

Der regelmässige Konsum von E-Zigaretten hat im Vergleich zu vor vier Jahren vor allem bei den Mädchen zugenommen. An mindestens 10 Tagen im Monat konsumieren sieben Prozent der Buben und acht Prozent der Mädchen E-Zigis.

Snus-Konsum hat sich verdoppelt

Die Nutzung von Tabakerhitzern hat sich in den vergangenen vier Jahren verdoppelt – bei den 15-Jährigen. In dieser Altersgruppe hat sich der Snuskonsum bei den Buben verdoppelt und ist bei den Mädchen ebenfalls deutlich gestiegen.

Insgesamt haben zehn Prozent der Jungen und elf Prozent der Mädchen häufig mindestens eines der folgenden drei Produkte konsumiert: konventionelle Zigarette, E-Zigarette oder Tabakprodukt zum Erhitzen.

Fast jedes zehnte Mädchen hat schon mischkonsumiert

Fünf Prozent der 15-jährigen Jungen und neun Prozent der gleichaltrigen Mädchen haben mindestens einmal im Leben Medikamente mit Alkohol gemischt – dies gilt als besonders gefährlich. Bei Mischgetränken mit Hustensaft sind es sechs beziehungsweise zwei Prozent.

Der Konsum von Alkohol und Cannabis bleibt konstant auf hohem Niveau. Mindestens einmal in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken haben 43 Prozent der 15-jährigen Jugendlichen. Rauschtrinken kommt bei ungefähr einem Viertel der Befragten vor.

9345 Jugendliche beteiligt

Die HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged-Children) ist eine internationale Studie, die in mehr als 50 Ländern unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO-Europa) durchgeführt wird. An der nationalen Studie beteiligten sich 2022 total 636 Klassen mit 9345 Schülerinnen und Schülern im Alter von 11 bis 15 Jahren. Die Studie wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Mehrzahl der Kantone finanziert.

veröffentlicht: 27. März 2023 10:14
aktualisiert: 27. März 2023 10:14
Quelle: Today-Zentralredaktion

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